WSV zeigt den Unterschied
Beim Aufsteiger Idar-Oberstein gewinnen die Wuppertaler mit 4:0.
Wuppertal. Eisiger Wind, Nieselregen und eine Anlage, die mit „aufgepeppter Dorfplatz“ am besten beschrieben ist: Eigentlich deutete am Samstag in Idar-Oberstein für den WSV und seine gut 50 mitgereisten Anhänger alles darauf hin, dass es beim Aufsteiger ein sehr ungemütliches Spiel werden würde. Doch schon nach einer guten Viertelstunde entspannte sich die Lage in Richtung „Betriebsausflug“. Einem Handelfmeter-Geschenk der Gäste ließ Torjäger Christian Knappmann nach einer herrlichen Kombination gleich das 2:0 folgen, und so war das Schwierigste früh geschafft.
Immerhin hatte Rot-Weiß Essen in Idar-Oberstein zuletzt mit 1:2 verloren. Am Ende stand ein ungefährdeter 4:0 (3:0)-Erfolg für den WSV und eine Premiere: Es war das erste Mal in dieser Saison, dass die Wuppertaler zwei Spiele hintereinander gewinnen konnten. Entsprechend zufrieden zeigte sich Trainer Hans-Günter Bruns nachher, auch wenn er zu Recht darauf hinwies, dass beim Auftritt seiner Mannschaft in der Schmuckstadt trotz des klaren Ergebnisses nicht alles Gold war, was glänzte.
Das galt vor allem für die zweite Halbzeit, als die nie aufsteckenden Gastgeber gegen die nicht immer sattelfest wirkende Gäste-Abwehr durchaus einen Ehrentreffer verdient gehabt hätten, und der WSV die sich bietenden Konterchancen kaum verwertete. Torjäger Christian Knappmann nutzte das Gastspiel immerhin, um mit drei Treffern sein Konto auf 16 Tore zu erhöhen. Er profitierte davon, dass Idar-Obersteins Rechtsverteidiger Schwartz gleich zweimal bei Abwehrversuchen im Strafraum die Hand zu Hilfe genommen hatte.
Das erste Mal zeigte Schiedsrichter Tobias Fritsch nach neun Minuten auf den Elfmeterpunkt, als Maciej Zieba Schwartz an der Strafraumgrenze überlupfen wollte und der den Arm ausfuhr. Nicht nur in dieser Szene zeigte Zieba, dass er sich auf der Position als bewegliche zweite Spitze immer besser zurechtfindet. Das 2:0 bereitete er mit einem herrlichen Doppelpass mit Rechtsaußen Marcel Landers vor. Nach Landers knallhartem Pass nach innen musste Knappmann nur noch den Fuß hinhalten. Durch frühes Attackieren und das Ausspielen seiner größeren technischen Möglichkeiten unterstrich der WSV beim biederen Aufsteiger endlich einmal seine eigenen Ansprüche. Spätestens mit dem 3:0 nach Knappmanns zweitem Elfmetertor nach 24 Minuten, war alles gelaufen.
Nach dem Wechsel lehnte sich der WSV vielleicht etwas zu sehr zurück. Frischen Wind brachte erst wieder Jörn Zimmermann hinein, der für Landers eingewechselt wurde und prompt im Eiltempo die vielen freien Räume nach vorne nutzte. So bereitete er auch das 4:0 durch Zieba vor, der sich zuvor bereits mit Landes gut ergänzt hatte. „Kein Wunder, Marcel kann laufen, ich Fußball spielen“, meinte der Deutsch-Pole nachher verschmitzt. Wenn beim WSV die Räder weiter so ineinandergreifen, ist bis zum Jahresende in der Tabelle vielleicht noch ein Sprung ins obere Mittelfeld möglich.