WSV zittert sich zum Erfolg

Der 3:1-Sieg des Wuppertaler SV gegen Wiedenbrück vor der Minuskulisse von 896 Zuschauern im Stadion am Zoo geriet am Ende noch einmal in Gefahr.

Wuppertal. Der Wuppertaler SV wartet weiter auf einen echten Befreiungsschlag in dieser Regionalligasaison. Auch wenn das Heimspiel am Freitag gegen den SC Wiedenbrück mit 3:1 (1:0) gewonnen wurde, bleiben für Trainer Hans-Günter Bruns viele Baustellen.

Dabei hatte alles so gut angefangen: Bereits nach zehn Sekunden prüfte Maciej Zieba das erste Mal Torhüter Gästetorwart Marcel Hölscher. Damit leitete er eine tolle erste Viertelstunde des Spiels mit Chancen auf beiden Seiten ein. Der offene Schlagabtausch im Stadion am Zoo gipfelte in einer Großchance für die Gäste: In der 8. Spielminute stand Marcel Leeneman nach einem Freistoß plötzlich völlig allein vor Torhüter Christoph Semmler. Der lief zwei Schritte auf den gegnerischen Stürmer zu und warf sich in Handball-Keeper-Manier in den Schuss.

Danach flachte die Partie zusehends ab. Auf das einzige Mittel des WSV zu diesem Zeitpunkt — Zieba spielt auf Knappmann, der sich selbst überlassen bleibt — hatten sich die Gäste schnell eingespielt. Fehlpässe im Mittelfeld und hohe Bälle auf die Stürmer bestimmten das Spiel beider Teams. Bis Daniel Flottmann nach einer Ecke von Tom Moosmayer zur Halbzeitführung einköpfte.

Vor nur 896 Zuschauern — Minusrekord im Stadion am Zoo in dieser Saison — begann die zweite Halbzeit so vielversprechend, wie die erste geendet hatte. Nur sechs Minuten nach Wiederanpfiff schoss der am Freitag meistens glücklose Knappmann an die Unterkante der Latte, Moosmayer staubte abermals per Kopf ab.

Es folgte die stärkste Phase des WSV: Bis zur 70. Spielminute hatten die Wuppertaler das Spiel klar im Griff, der Gegner schien sich aufgegeben zu haben. Doch nachdem Trainer Bruns den Aktivposten Zieba ausgewechselt hatte, gab der WSV das Spiel unerklärlicher Weise wieder aus der Hand. Wiedenbrück gewann in dieser Phase des Spiels fast alle Zweikämpfe und kam so wieder ins Spiel. Auch, weil der WSV seine Konterchancen nicht nutzte. Der Anschlusstreffer durch Dominik Jansen (88.) war die logische Konsequenz.

In den spannenden Schlussminuten gab es Chancen für beide Mannschaften, und auch der Ausgleich wäre nicht unverdient gewesen. Erst in der dritten Minute der Nachspielzeit sorgte Christian Knappmann mit dem 3:1 (sein 13.Saisontreffer) für die erlösende Entscheidung. Insgesamt gewann der WSV vor allem durch die bessere Chancenverwertung verdient, hat sich das Leben aber wieder einmal unnötig schwer gemacht. Die Verunsicherung bleibt spürbar.