Fußball in der Vorbereitung Wuppertaler SV kassiert im vorletzten Test die erste Niederlage

Velbert/Wuppertal · Zehn Tage vor dem Saisonstart gegen Türkspor Dortmund in der Velberter IMS Arena hat Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV am Mittwochabend an gleicher Stelle sein vorletztes Testspiel bestritten und gegen Regionalliga-Absteiger und Hausherr SSVg Velbert mit 1:2 (1:0) seine erste Testspielniederlage kassiert.

Kevin Hagemann zieht ab. Die Formation der ersten Hälfte wusste zu gefallen, hätte mehr als ein 1:0 verdient gehabt.

Foto: Otto Krschak

Als der WSV nach der Pause durchwechselte, ging die Linie verloren.

Während Velberts neuer Trainer Peter Radojewski, ja selbst nicht weniger als drei Mal beim WSV als Coach in Amt und Würden, bei der SSVg auf größere Teile des letztjährigen Kaders zurückgreifen konnte (nur Felix Herzenbruch fehlte wegen Urlaubs), durfte beim WSV die Formation der ersten Halbzeit durchaus als Vorzeichen gedeutet werden, wer die Nase vorn haben könnte, wenn es bald um Punkte geht. Es war bis auf die Außenverteidiger Levin Müller und Subaru Nishimura dann doch ein recht erfahrenes Team, wobei der zwischenzeitlich verletzte Oguzhan Kefkir und der erst vor gut einer Woche dazugekommene Beyhan Ametov zunächst auf der Bank saßen. Auf der Tribüne saß Dildar Atmaca, der am Samstag beim Emscherinsel Cup die Rote Karte gesehen hatte. Die Hoffnung ist, dass es bei zwei Spielen Sperre bleibt. Der Schiedsrichter hatte im Spielbericht eine angedeutete Kopfnuss vermerkt, ohne dass der Gegenspieler aber getroffen worden sei, außerdem habe sich Atmaca nachher entschuldigt.

Vielleicht auch angesichts für ein Testspiel durchaus üppiger Eintrittspreise hielt sich die Zuschauerzahl für dieses attraktive Nachbarschafts-Duell mit kaum 500 in Grenzen. Nach einem tollen Diagonalpass von Kevin Hagemann auf Niek Munsters, der Rechtsaußen spielte, gab es nach vier Minuten die erste hochkarätige WSV-Chance. Munsters setzte sich durch, kam zur Grundlinie, brachte den Ball aber in der Mitte nicht zum Mann. Nach 13 Minuten traf Munsters, der am Samstag beim Emscherinselcup in Oberhausen einziger WSV-Schütze gewesen war, zum 1:0. Nach einem genialen Chipball von Marco Terrazzino in die Tiefe auf Semir Saric lief der aufs Tor zu, hob den Ball über Torwart Luis Plath, in der Mitte war Munsters schneller am Ball als Gegenspieler Rafu Numakinai und schoss den Ball in den leeren Kasten. Saric selbst hätte dann nach 22 Minuten und schönem Angriff über links das 2:0 erzielten können, zielte aber mit seinem Direktschuss aus 14 Metern etwas zu hoch. Nach der folgenden Ecke verfehlte er mit schönem Schlenzer das Tor nur knapp. Zu diesem Zeitpunkt war Velbert mit dem 0:1 gut bedient. Die einzige SSVg-Chance bis dahin hatte Vincent Gembalies mit gutem Tackling im Strafraum vereitelt.

In der Folge wurde die Gastgeber allerdings etwas gefährlicher, Timo Mehlich zielte nach einer halben Stunde nur knapp am langen Pfosten vorbei. Kevin Hagemann hätte dann kurz vor der Pause nach toller Flanke des guten Subaru Nishimura doch noch auf 2:0 stellen können, was dem Spielverlauf insgesamt sicher entsprochen hätte. Er ließ sich nach schöner Ballannahme mit der Brust beim Torschuss aus kurzer Distanz aber noch von seinem Gegenspieler blocken.

Zur Pause wechselte Klingbeil dann komplett durch. Neben Shinnosuke Nishi, der weiter Testspieler ist, war mit Tsiolitis auf Linksaußen auch ein A-Jugendlicher dabei. Eine Co-Produktion der Beiden leitete nach 60 Minuten die erste Top-Chance der zweiten Hälfte ein. Tsiolitis scheiterte mit seiner schönen Direktabnahme am nun im Velberter Tor stehenden Ural Cem. Auch Velbert hatte nun mehrfach gewechselt, doch die Fitness sprach in der jetzigen Phase der Vorbereitung eigentlich für den WSV. Dass der zweite Anzug aber in dieser Formation nicht eingespielt ist, zeigte sich deutlich. Nach 66 Minuten kam der Oberligist zum Ausgleich, als Robin Hilger nach Flanke von links zwischen Dal und Kurt zum Kopfball kam. Für 20 Minuten durfte dann auch noch Oguzhan Kefkir spielen, konnte aber auch nicht verhindern, dass Velbert nach 75 Minuten in Führung ging – wieder nach Flanke von links und wieder durch Hilger. Es blieb der Endstand.