Zwangspause für Schweinsteiger - erneute OP
München (dpa) - Bastian Schweinsteiger muss in der WM-Saison schon wieder unters Messer und fehlt dem FC Bayern bis zum Winter. Nach „sehr schmerzhaften“ Wochen muss sich Deutschlands „Fußballer des Jahres“ einer weiteren Operation am Sprunggelenk seines rechten Problemfußes unterziehen.
„Ich hoffe, dass ich nach der OP wieder komplett schmerzfrei Fußball spielen kann“, ließ der zuletzt schon bedrückt wirkende Schweinsteiger am Freitag verlauten. „Ich habe es immer wieder versucht, bin jetzt aber an einem Punkt angelangt, an dem sich ein operativer Eingriff nicht mehr vermeiden lässt.“
Wie lange der 29-Jährige nach der OP pausieren muss, teilte der FC Bayern einen Tag vor dem Derby gegen den FC Augsburg am Samstag nicht mit. „Ich bin traurig für ihn“, bekannte Trainer Pep Guardiola und pries den „besten, besten Spieler“ der vergangenen Bundesliga-Saison. „Er hat uns sehr geholfen bis jetzt, auch wenn er mit Problemen an seinem Sprunggelenk gespielt hat.“ Bereits im Sommer war Schweinsteiger am rechten Fuß operiert worden. Nun ergab eine weitere Untersuchung, dass der Nationalspieler sich einem erneuten medizinischen Eingriff unterziehen muss.
Beim Bundesliga-Gipfel in zwei Wochen in Dortmund, wohin die Münchner gerne als Tabellenführer reisen würden, fehlt Schweinsteiger in jedem Fall. Ebenso in den anstehenden letzten Länderspielen des Jahres gegen England und Italien. „Ich hoffe und wünsche Bastian, dass er im Anschluss an den erneuten Eingriff am Sprunggelenk wieder komplett beschwerdefrei Fußball spielen kann“, erklärte Bundestrainer Joachim Löw. „Dann bin ich sicher, dass er wieder an seine alte Leistungsstärke beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft anknüpfen wird. Er ist bei uns eine feste Größe, auch in Hinblick auf die WM in Brasilien.“
Nähere Angaben über die Länge des Ausfalls will der FC Bayern erst im Anschluss an die „zeitnahe“ OP machen. Möglich ist, dass der Nationalspieler erst zur Rückrunden-Vorbereitung wieder richtig einsteigt - und damit auch die Club-WM vom 11. bis 21. Dezember in Marokko verpasst.
Guardiola mochte sich angesichts des nächsten Namens auf der Ausfallliste nach Holger Badstuber (Reha nach Kreuzbandoperation), Xherdan Shaqiri (Muskelbündelriss), Thiago (Aufbautraining) und Claudio Pizarro (Muskelbündelriss) gar nicht groß mit dem nahenden Liga-Rekord befassen. Ein Spiel ohne Niederlage gegen Augsburg fehlt den seit 36 Spielen ungeschlagenen Münchnern, um als alleiniger Bestmarken-Inhaber den Hamburger SV auf Rang zwei zu verweisen.
„Diese ganzen 36 Siege nützen gar nichts, wenn du am Samstag gegen Augsburg verlierst. Dann ist das alles für die Katz, seien wir mal ehrlich“, sagte Präsident Uli Hoeneß vor dem bayerisch-schwäbischen Derby. Vier Tage vor der Jahreshauptversammlung, die auch für den von der Steueraffäre belasteten Hoeneß ein großer Termin ist, sollen die Münchner Stars mit einem Sieg die sportlich passende Ausgangslage bescheren.
„Das sind so Rekorde für die Ewigkeit, die der HSV geglaubt hat, aufgestellt zu haben. Ihr habt ihn jetzt eingestellt, gegen Augsburg könnte ihr ihn überholen und alleiniger Rekordhalter werden. Das wäre auch schön für die Tabellenführung“, formulierte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge seinen Wunsch an die Mannschaft.
Viermal standen sich die beiden Teams in der noch jungen Bundesliga-Historie der Augsburger gegenüber, dazu einmal im DFB-Pokal, immer hieß der Sieger FC Bayern. Bei den Schwaben hat Marwin Hitz das interne Torwartduell gegen Alexander Manninger für sich entschieden. „Es war eine knappe Entscheidung, das Bauchgefühl hat auch eine Rolle gespielt. Marwin hat zuletzt sehr gut gespielt und bleibt drin“, sagte Trainer Markus Weinzierl einen Tag vor dem Auswärtsspiel der Schwaben beim Triple-Sieger aus München.