Zwanziger äußert Zweifel an interner DFB-Aufarbeitung
Frankfurt/Main (dpa) - Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger hat angesichts der Korruptionsvorwürfe um die Vergabe der WM 2006 Zweifel an der internen Aufarbeitung durch den Deutschen Fußball-Bund geäußert.
„Soweit von Seiten des DFB dargestellt wird, dass seit Juni 2015 aufgeklärt werde, erscheint nicht unproblematisch, dass dies durch den Kontrollausschuss, der unter der Weisungsbefugnis des in der vorliegenden Sache beteiligten Präsidenten steht, erfolgen soll“, sagte Zwanziger in einer von seinem Rechtsanwalt Hans-Jörg Metz (Diez) verbreiteten Erklärung.
Nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub will Zwanziger „alle ihm vorliegenden Erkenntnisse zusammenfassend darstellen“ und diese durch eine eidesstattliche Versicherung dokumentieren. Der Vorgänger von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach wehrt sich gegen den Verdacht, er sei in dem Fall der „Maulwurf“, weil er mit Niersbach zerstritten sei.
Der DFB hatte auch betont, dass er eine Wirtschaftskanzlei beauftragt hatte, den Sachverhalt um den Verbleib der 6,7-Millionen-Euro-Zahlung des WM-Organisationskomitees von 2006 an den Weltverband FIFA zu klären. Zwanziger forderte nun, klarzustellen, welche Ergebnisse nach über vier Monaten der Prüfung denn nun vorliegen. „Auffällig“ sei, so der 70-Jährige, dass er im Rahmen der „angeblichen Ermittlungen“ zu keinem Zeitpunkt befragt worden sei.
Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte berichtet, ihm vorliegende vertrauliche Unterlagen ließen darauf schließen, dass die nach Deutschland vergebene Weltmeisterschaft 2006 gekauft gewesen sei. Der DFB weist diese Korruptionsvorwürfe zurück.