Erkälteter Langer fällt beim Golf-Masters etwas zurück
Augusta (dpa) - Routinier Bernhard Langer hat beim 78. Masters in Augusta einen kleinen Rückschlag hinnehmen müssen. Der 56-Jährige aus Anhausen kehrte mit 74 Schlägen ins Clubhaus zurück und kam damit nicht an das gute Ergebnis vom Vortag heran.
Die erste Runde hatte der Masters-Champion der Jahre 1985 und 1993 mit 72 Schlägen noch auf einem starken 20. Platz beendet. Mit insgesamt 146 Schlägen hat Langer aber sehr gute Chancen, sich bei seinem 31. Masters erneut für die beiden Schlussrunden zu qualifiziert.
Martin Kaymer hatte zu diesem Zeitpunkt seine zweite Runde bei dem ersten Major des Jahres noch nicht beendet. Der zweimalige Ryder-Cup-Sieger aus Mettmann war zuvor mit einer 75er Runde in sein siebtes Masters gestartet.
Langer kämpfte auch am zweiten Tag des mit acht Millionen Dollar dotierten Turniers im Augusta National Golf Club mit einer starken Bronchitis. Der ehemalige Weltranglistenerste spielte auf seinen zweiten 18 Löchern zwei Birdies. Vier Schlagverluste auf dem schweren Par-72-Kurs ließen den Routinier im Gesamtklassement aber etwas zurückfallen.
Dass Erfahrung ein hohes Gut beim Masters ist, bewies Langer in Runde eins am Donnerstag (Ortszeit). Der zweimalige Champion platzierte zum Auftakt seine Bälle fast immer an den richtigen Stellen auf Fairways und Grüns - trotz einer hartnäckigen Erkältung.
Das Golfspiel stimmt bei Langer, nur die Bronchitis machte ihm mächtig zu schaffen. „Mir geht es nicht gut. Ich habe keine Energie. Ich trage hier meine Tempo-Taschentücher durch die Gegend und spuck so gelbes und grünes Zeug aus. Aber da muss man durch“, sagte Langer nach dem ersten Tag zu den Medienvertretern. Mit Antibiotika versuchte er, den Infekt in den Griff zu bekommen.
Jahr für Jahr liefert Langer Spitzenleistungen ab - nicht nur in Augusta. Derzeit ist er der dominierende Spieler auf der US-Senioren-Tour. 19 Turniere konnte er in den vergangenen sechs Jahren bereits auf der Champions Tour der über 50-Jährigen gewinnen. Das Geheimnis seines Erfolges liegt in der Fitness und in der immer wichtiger werdenden Regeneration. Mit seinen 56 Jahren ist er so durchtrainiert wie manch 30-Jähriger nicht.
Neben Langer sorgten am ersten Tag zwei weitere Golfprofis der Generaton 50 plus für Aufsehen. Der Masters-Sieger von 1992, Fred Couples (54) aus den USA, und der Spanier Miguel Angel Jimenez (50) spielten auf dem Augusta National sogar eine 71er und lagen auf dem geteilten zwölften Platz. „Kann ein 50-Jähriger hier gewinnen? Ich denke schon“, sagte Couples. „Ich bin einer von ihnen. Bernhard Langer und ich haben im vergangenen Jahr schon sehr, sehr gut gespielt.“ Couples belegte im Vorjahr den 13. Platz, Routinier Langer wurde 25.
Die Führung nach dem ersten Tag des prestigeträchtigen Turniers an der Magnolia Lane hatte der US-Profi Bill Haas mit 68 Schlägen übernommen. Der Weltranglisten-Erste, Tiger Woods aus den USA, musste seine Teilnahme nach einer Rückenoperation im Vorfeld absagen.