Experten schreiben Woods ab: „Seele verloren“

Chambers Bay (dpa) - Tiger Woods ist nur noch ein Schatten seiner Selbst. Der ehemalige Golf-Gigant steht nach den schlechtesten 36 Löchern seiner Profi-Karriere nicht mehr in den Top 200 der Weltrangliste.

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„Es ist traurig und schwer, sich das anzuschauen“, bemerkte Ex-Trainer Butch Harmon, mit dem Woods zwischen 1997 und 2004 acht Majors gewann. „Es sieht so aus, als wenn Tiger seine Seele verloren hat.“

Bei der US Open schied der einstige Schüler mit 16 über Par so kläglich aus, dass viele Experten sogar dafür plädieren, dass der bald 40-Jährige einfach aufhören sollte.

Woods rutschte am Freitag an einem steilen Dünenhügel in Chambers Bay nahe Seattle aus und landete recht unsanft auf dem Hosenboden - ein Sinnbild für das Drama um den Kalifornier. Alles, was die ehemalige Nummer 1 der Welt gebetsmühlenartig dazu zu sagen hat, ist, dass er weiter hart an der Schwungumstellung mit seinem jungen Trainer Chris Como arbeiten müsse.

Noch härter trainieren? Der 14-malige Majorssieger war schon immer bekannt für exzessive Übungstage. Kommt damit das verlorene Selbstbewusstsein zurück? Woods hat die Konstanz verloren - sowohl im Privatleben als auch bei seinem geliebten Golfspiel, das ihn zum Milliardär machte. „Mein Sohn meinte, dass sei, als wenn man Wimbledon schaue und Roger Federer keinen Ball übers Netz bekomme“, meinte Harmon. Mit 16 über Par stellte Woods einen persönlichen Negativrekord auf und lächelte später nur noch gequält.

Der Trainer des Düsseldorfers Maximilian Kieffer, Ted Long, schrieb nun sogar einen offenen Brief an Woods, weil er dessen „Selbstzerstörung“ nicht mehr mitansehen kann. Sein Ratschlag an seinen Landsmann: Er müsse zurück zu den Wurzeln seines Schwunges, wieder einen Mentor wie einst Harmon akzeptieren und sich von den vielen Ja-Sagern in seiner Umgebung nicht blenden lassen.