Golf-Masters: Langer 15. in Augusta - Kaymer schafft Cut
Augusta (dpa) — Martin Kaymer musste einmal mehr Zittern, Bernhard Langer spielte mit der Ruhe und Routine eines zweimaligen Masters-Champions. Auf völlig unterschiedlichen Wegen haben die beiden deutschen Golf-Profis beim Masters in Augusta den Cut überstanden.
„Ich habe den Platz gut gespielt. Aber ich verliere einfach viel zu viele Schläge auf den Grüns, das ist das Hauptproblem“, klagte Kaymer als er nach einer 75er Runde ins Clubhaus kam.
Mit einem Gesamtergebnis von 149 lag er nach zwei Runden im Augusta National Golf Club fünf Schläge über Par — und wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, ob das reichen würde. Dieses Gefühl kannte der Rheinländer bereits aus den Vorjahren. Es folgten unruhige Stunden, Warten, Bangen - doch letztlich kam Kaymer durch. Die Trennlinie lag bei sechs Schlägen über Par.
Somit darf der zweimalige Major-Gewinner bei seinem neunten Start in Augusta nun zum vierten Mal auch am Wochenende abschlagen. Kaymer geht als 47. auf den Par 72-Kurs — Chancen auf den Sieg hat er keine mehr, aber sein bislang bestes Ergebnis — Platz 31 — aus dem Jahr 2014 könnte er noch aufpolieren.
Allerdings tut sich Deutschlands Nummer eins in Augusta erneut schwer. Obwohl er wegen des anspruchsvollen Platzes im US-Bundesstaat Georgia vor einigen Jahren seinen Schwung umgestellt hat, um so die in Augusta vorrangig nach links wegfallenden Bahnen besser spielen zu können, findet Kaymer einfach keinen Rhythmus.
Auf den Bahnen 13, 15, und 16 beispielsweise musste er den Ball aus nur wenigen Metern Entfernung einlochen - doch jedes Mal spielte er den Putt etwas zu aggressiv und kassierte prompt jeweils einen Bogey. „Bei anderen Turnieren fallen die rein und da haste dann drei, vier Schläge weniger auf der Scorekarte“, ärgerte sich Kaymer.
Ganz anders war die Gemütslage bei Langer. Bei widrigen Winden spielte der 58-Jährige all seine Erfahrung aus. An einem Tag, an dem erstmals seit der dritten Runde 2007 niemand unter 70 Schlägen blieb, war Langers 73 ein hervorragendes Resultat — und letztlich sogar einen Schlag besser als Spitzenreiter Jordan Spieth. „Vom Spielen her war das eine meiner besten Runden in den vergangenen Jahren“, meinte der Anhausener zufrieden.
Langer liegt auf Position 15. Vor ihm rangieren Spieler, die mindestens 18 und wie Spieth sogar 36 Jahre jünger sind. Als der Deutsche beispielsweise 1993 zum zweiten Mal das Masters gewann, war Spieth noch gar nicht geboren. Dennoch hat Langer Kontakt zu den Top Ten und will angreifen. „Ich wäre natürlich gerne vorne mit dabei. Um das zu schaffen, muss ich weiterhin sehr, sehr gut spielen und ein paar Putts lochen“, betonte er.
An der Spitze gibt es den Showdown der Superstars, den sich Fans, Verantwortliche und Fernsehsender nur wünschen konnten. Titelverteidiger Spieth liegt mit 140 Schlägen knapp vor dem Nordiren Rory McIlroy (141). Zusammen haben beide vier der vergangenen sechs Majors gewonnen - und zusammen gehen sie auf die dritte Runde. Der Amerikaner Spieth könnte als vierter Spieler seinen Masters-Titel verteidigen. McIlroy wiederum fehlt nach seinen Siegen bei den US Open, British Open sowie der PGA-Championship nur noch der Triumph in Augusta, um als sechster Profi den Grand Slam zu schaffen.