Golf-Routinier Langer und seine Liebe zum Masters
Augusta (dpa) - Für seine alte Liebe nimmt es Bernhard Langer auch gerne mit dem böigen Wind im Augusta National Golf Club auf. Zum 33. Mal ist der 58-Jährige beim Masters im US-Bundesstaat Georgia am Start.
Langer liebt das Spiel auf dem wunderschönen und anspruchsvollen Par-72-Platz an der Magnolia Lane. „Ich habe schwer gekämpft heute“, sagte der Masters-Sieger von 1985 und 1993 nach seiner Auftaktrunde. Und die konnte sich wieder einmal sehenlassen: Mit 72 Schlägen lag der Routinier am Ende des Tages auf dem 21. Rang - gleichauf mit dem australischen Weltranglisten-Ersten Jason Day.
Schon am ersten Tag des 80. Masters hat der Senior aus Anhausen wieder bewiesen, dass es im Golf nicht nur auf Jugend, Kraft und Schlaglänge ankommt. Mit seiner jahrelangen Erfahrung weiß Langer ganz genau, wie er diesen Platz mit all seinen Tücken zu spielen hat. Er kennt die Stellen, wo der Ball auf den Fairways und Grüns landen muss. Zu Beginn der Runde hatte er die Landepunkte noch nicht ganz gefunden. Nach elf Spielbahnen lag Langer drei Schläge über Par. Doch dann nahm er Maß, schlug seine Annäherungsschläge nahe ans Loch und machte mit starken Birdies an den Löchern 13, 14 und 15 die Schlagverluste wieder wett.
Langer dominiert seit Jahren die Champions-Tour der über 50-Jährigen in den USA. 26 Turniere konnte er bei den Senioren schon gewinnen. Aber hier beim Masters, es wo er als zweimaliger Sieger ein lebenslanges Startrecht genießt, nimmt er es immer wieder gerne mit seinen viel jüngeren Kollegen auf. Ihm fehle zwar die Länge, „aber das ist gerade die Herausforderung“, sagte Langer. „Ich muss hier sehr intelligent spielen.“ Einen Zeitpunkt, sich nicht mehr mit den Spieths, Days und McIlroys dieser Welt zu messen, sieht der in Florida lebende Langer noch lange nicht.
Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer hätte gern die Masters-Erfahrung von Bernhard Langer. Der 31-Jährige startet mit leichten Problemen in sein neuntes Turnier an der Magnolia Lane. Mit 74 Schlägen beendete er seine erste Runde und lag damit auf dem geteilten 43. Platz. Der zweimalige Major-Sieger hatte Mühe, „den Wind einzuschätzen, weil er sehr böig war“. Trotzdem war der Profi aus Mettmann mit seiner Leistung nicht unzufrieden.
Eine Liebe zum Augusta National hat sich bei Kaymer über die Jahre noch nicht eingestellt. Der Platz liegt ihm einfach nicht so richtig. Auf vielen Spielbahnen muss er gegen sein natürliches Schwunggefühl ankämpfen. Fünfmal schied er hier bereits vorzeitig aus. Einfacher sei es in den letzten neun Jahren nicht geworden, meinte Kaymer, „was aber nicht heißt, dass man hier keine gute Runde spielen kann“.
Wie man auf diesem Golfplatz niedrige Ergebnisse einspielen kann, weiß Vorjahressieger Jordan Spieth. Der US-Star machte am ersten Tag einen ersten Schritt zur Titelverteidigung. Der 22-jährige Texaner übernahm mit einer starken 66er Runde gleich die Führung und macht wieder Jagd auf das zweite „Grüne Jackett“. Nach dem starken Auftakt lag Spieth zwei Schlägen vor dem Neuseeländer Danny Lee und Shane Lowry aus Irland. Auch Spieth scheint den Augusta National zu lieben.