Golf-Profi Siem bejubelt Start-Ziel-Sieg in Agadir
Agadir (dpa) - Golfprofi Marcel Siem hat in Agadir/Marokko seinen dritten Sieg auf der Europa-Tour gefeiert. Der Traum von der Masters-Teilnahme scheint für den Ratinger jedoch vorerst unerfüllt zu bleiben.
Zur Krönung von Marcel Siems Sieg fehlten nur Hundertstelpunkte in der Weltrangliste. Der 32 Jahre alte Ratinger Golfprofi durfte nach seinem Start-Ziel-Sieg bei der Trophée Hassan II in Agadir/Marokko ein paar Stunden auf die Erfüllung seines sportliche Lebenstraumes - einen Start bei den US-Masters - hoffen. Dann aber machte ihm das Resultat der Houston Open vorläufig einen Strich durch die Rechnung. Siem muss in dieser Woche auch noch die Texas Open gewinnen, um vom 11. bis 14. April in Augusta putten zu dürfen.
Zuerst aber freute sich Siem über den größten Erfolg seiner Karriere seit dem Gewinn der French Open im vergangenen Jahr. Nach vier Runden auf dem malerischen 72-er Kurs auf dem Gelände des königlichen Palastes lag Siem am Ostersonntag mit 271 Schlägen drei Schläge vor den gemeinsamen Zweiten David Horsey (England) und Mikko Ilonen (Finnland). „Ich bin sehr, sehr froh. Danke Bernhard für die Tipps“, sagte Siem, der in der Nacht vor der Schlussrunde noch mit der deutschen Golf-Legende Bernhard Langer telefoniert hatte.
„Er hat mir geraten, das Leaderboard auf den vorderen Neun nicht zu beachten und auch meine Taktik beizubehalten“, berichtete Siem. In der Rangliste der deutschen Sieger auf der Europa Tour ist er mit seinen nun drei Erfolgen zwar Lichtjahre hinter dem 42 mal erfolgreichen Langer zurück. Aber diese Rechnung machte der überglückliche Siem nicht auf.
Langer hatte Siem vor dem Finale vorgegeben, ruhigzubleiben und so weiter zu spielen wie an den Tagen zuvor, als der Deutsche mit einer sagenhaften 64er-Runde acht unter Par vom Start weg die Führung übernommen hatte. Marcel Siem ließ sich auch nicht verunsichern, als der Finne Ilonen zu ihm aufschloss. Der Deutsche spielte konsequent weiter und konnte sich im 18. und letzten Loch selbst einen Bogey leisten, ohne dass sein Gesamterfolg in Gefahr geriet.
Das stattliche Preisgeld von 250 000 Euro versüßte Siem etwas den Wermutstropfen, die Masters-Qualifikation wohl nicht in der Tasche zu haben. Der Ratinger verbesserte sich in der neuen Weltrangliste vom Montag zwar auf Platz 51, jedoch erhalten nur die besten 50 eine Einladung zum ersten Major-Turnier des Jahres. Eine kleine Chance hat Siem noch: Der Sieger der Texas Open in dieser Woche bekommt das letzte Ticket für Augusta.