Golfprofis Kaymer und Siem retten sich in Cut
Doha (dpa) - Trotz eines strammen Wüstenwindes haben die deutschen Golfprofis Martin Kaymer und Marcel Siem mit Müh und Not den Cut bei der Katar Open in Doha geschafft.
Eine Woche nach seinem Saisondebüt- Sieg in Abu Dhabi rettete sich der Weltranglisten-Zweite Kaymer mit 147 Schlägen (77+70) ebenso wie Siem (147-75+72) in die beiden Schlussrunden auf dem Par 72-Kurs am Persischen Golf. Das Duo lag aber nach zwei Runden schon meilenweit hinter dem Überraschungs-Spitzenreiter Markus Brier aus Österreich zurück, der 137 Schläge aufwies.
„Wenigstens habe ich mit zwei Birdies ein bisschen besser als gestern gespielt. Beim Putten hatte ich aber wieder mit mir zu kämpfen“, meinte Kaymer nach der Auftaktrunde ohne ein einziges Birdie, aber drei Bogeys und einem Doppelbogey. „Aber um ganz ehrlich zu sein, der Platz liegt einfach nicht so gut.“ Bei drei Starts in Doha war Kaymer bisher nie über den 31. Rang hinaus gekommen.
Statt mit einem Sieg bei dem mit 2,5 Millionen Dollar dotierten Europa-Tour-Turniers den Engländer Lee Westwood von Platz eins in der Weltrangliste zu verdrängen, ist der 26-jährige Kaymer wie auch Branchenführer Westwood in ein kleines Loch gefallen. Der Brite schoss sich mit 148 Schlägen sogar aus dem zur Europa-Tour zählenden Wettbewerb und ist zum Zusehen verdammt. Sein letzter Ball blieb zum notwendigen Eagle am 18. Loch um Millimeter vor der Lochkante liegen.
Kaymer aber gab sich trotz aller Unbill noch lange nicht geschlagen. „In Abu Dhabi fühlte ich mich wie zu Hause. Hier in Doha kann ich die Grüns vor dem Putten nur ganz schlecht lesen. Aber noch liegt die Konkurrenz einigermaßen dicht beieinander. Wenn das Wetter morgen gut wird, kann ich aggressiver spielen und angreifen. Noch ist die Chance da. Meinen Priorität liegt auf dem Gewinn des Turniers und nicht auf Platz eins in der Weltrangliste.“
Jungvater Marcel Siem dagegen ist froh, nach seiner abgeheilten Augenverletzung wieder den Durchblick gefunden zu haben. Wenige Tage nach der Geburt seiner Tochter Victoria fehlte beim 30-Jährigen noch die Konstanz in Runde zwei. In Bahrain noch hatte er zu Beginn der 2. Runde aufgeben müssen, weil er falsche Augentropfen genommen hatte.
„Die Pupillen brauchten fünf bis sieben Tage Erholungspause, und seitdem ist alles ok“, schrieb Siem auf seiner Homepage. „Der kurze Trip nach Hause hatte auch etwas Gutes, ich durfte live miterleben wie meine Tochter Victoria zur Welt kam, das war ein Ereignis.“