Kaymer und Langer fallen bei British Open zurück
St. Andrews (dpa) - Golfprofi Martin Kaymer hat seine gute Ausgangsposition in der dritten Runde der 144. British Open im schottischen St. Andrews nicht genutzt.
Bei guten Bedingungen spielte der 30-Jährige aus Mettmann nur eine 70er-Runde und rutschte mit einem Gesamtergebnis von 211 um acht Plätze auf den 33. Rang ab. „Das war ein sehr, sehr frustrierender Tag“, sagte der zweimalige Major-Sieger am Sonntag.
Auch Bernhard Langer verlor an Boden. Mit insgesamt 214 (74+70+73) Schlägen lag der mit 57 Jahren zweitälteste Spieler im verbliebenen Feld am Ende des Leaderboards auf Platz 78. Der 22-Jahre alte Amateur Paul Dunne aus Irland übernahm zusammen mit Louis Oosthuizen aus Südafrika und dem Australier Jason Day die Spitze bei Minus zwölf unter Platzstandard auf dem Par-72-Platz. Dem Amerikaner Jordan Spieth lauert einen Schlag zurück auf die Chance des dritten Majorsieges in dieser Saison. Erstmals seit 1988, als der Spanier Seve Ballesteros gewann, wird das einzige europäische Major nach Spielverzögerungen wegen Sturm und Starkregens am Montag zu Ende gehen.
Zwar startete Kaymer nach der Wetterberuhigung auf den Old Course im Royal and Ancient Golf Club mit zwei Birdies an den Bahnen zwei und drei. Zwei Bogeys warfen den ehemaligen Weltranglistenersten zurück, die Birdies an den Bahnen 16 und 17 hielten den Schaden in Grenzen. „Heute hätte man sechs, sieben unter Par spielen müssen, aber meine Eisenschläge waren nicht gut genug“, sagte die Nummer 19 der Welt selbstkritisch. Mit einer guten Schlussrunde will er an die Top Ten herankommen.
Langer war enttäuscht, weil sich die tückischen Böen gelegt hatten, er davon jedoch nicht profitieren konnte: „Es war fast gar kein Wind, da ist der Golfplatz eigentlich nicht so schwer, und man kann aggressiv spielen.“ Er verzog jedoch einige Schläge nach links und landete in den tiefen Bunkern. „Ich hätte vielleicht am Ruhetag nicht trainieren sollen. Da blies der Wind auf der Range von links nach rechts und ich habe das ausgeglichen. So habe ich heute auch geschlagen“, meinte der Routinier.
Besonders sein Start mit Bogey am dritten und Triple-Bogey (drei über Par) am vierten Loch machte ihm zu schaffen. Von da an riss er sich aber zusammen und spielte trotz eines heftigen Wolkenbruchs mit vier Birdies bei einem Bogey die Runde gut zu Ende. Erstmals im Turnier gelang ihm an der schweren 17. Bahn ein Par: „Ich habe Glück gehabt, mein Drive und mein Chip waren gut.“ Den Schlussmontag wird er noch einmal genießen - bei der nächsten Austragung in 2021 wird er wohl nicht mehr dabei sein.
Ganz anders plant Tiger Woods, der den Halbzeit-Cut um sieben Schläge verpasste. „Ich werde weniger Haare haben, aber hoffentlich besseres Golf spielen“, sagte der 39 Jahre alte gefallene Superstar. Erstmals in seiner Karriere verpasste der 14-malige Major-Sieger zweimal nacheinander den Sprung in die Finalrunden. Schon bei der US Open packte er die Koffer frühzeitig. In der Weltrangliste wird er am Montag auf Position 254 geführt. Langer hat wenig Verständnis für Woods: „Ich verstehe nicht, was da los ist und dass er alle paar Jahre den Trainer wechselt. Es kann ihm keinen Spaß machen.“ So geht es auch dem Ratinger Marcel Siem, der um einen Schlag die Finalrunden verfehlte.