Kaymer und Siem nur Statisten bei US Open

Bethesda (dpa) - Die deutschen Golfprofis Martin Kaymer und Marcel Siem haben im Schatten von Überflieger Rory McIlroy nur eine Statistenrolle im Finale der 111. US Open gespielt.

Der Weltranglisten-Dritte Kaymer beendete das zweite Major des Jahres mit 287 Schlägen (74+70+72+71) bei vier über Par nur im Mittelfeld. Vor einem Jahr hatte sich Kaymer noch Rang acht bei dem Major mit Alexander Cejka geteilt, der Freitag am Cut gescheitert war.

Der Ratinger Siem (292-79+66+74+73) fiel bei dem mit 7,5 Millionen Dollar dotierten Grand Slam in Bethesda/Maryland noch weiter zurück. Spitzenreiter McIlroy (Nordirland) war erst bei 14 unter Par mit dem US-Open-Rekord von acht Schlägen vor seinem Verfolger Y.E. Yang gestartet.

Lediglich eine Runde unter Par über 72 Löcher standen unter dem Strich für den 26-jährigen Kaymer, der nie richtig Tritt fassen konnte. Die vierte Runde mit drei Bogeys und drei Birdies auf dem Par- 72-Kurs waren das Spiegelbild mangelnder Konstanz. Bis zu seinem Aufstieg Ende Februar zur Nummer 1 der Welt hatten den Rheinländer aus Mettmann eben diese Fähigkeiten ausgezeichnet.

Aber Rang 31 vor zwei Wochen bei der Championship im englischen Wentworth hatte eine leicht abfallende Formkurve angedeutet. „Ich werde in den nächsten Tagen bis zum Start bei der BMW International Open in München mit meinem Trainer Günter Kessler weiter am Schwung arbeiten“, meinte Kaymer. Seinen dritten Platz in der Weltrangliste wird er mit nach Bayern bringen, wo er von Donnerstag an wie auch der Ratinger Siem aufschlagen wird.

Der 30 Jahre junge Familienvater zahlte bei seiner US-Open-Premier viel Lehrgeld vor den Toren Washingtons: Mit Müh und Not hatte er sich nach einer bitteren 79er Auftaktrunde mit einer brillanten 66er Runde noch in den Cut gerettet. Aber nach seinem Rückfall am Wochenende mit einer 74er und der 73 Runde war der Traum von einer von ihm angekündigten Top-Acht-Platzierung geplatzt.

„Diese Erfahrung gibt mir Selbstvertrauen. Nach dem Kraftakt zur 66 war ich richtig platt. Das hat mich viele verfehlte Putts gekostet. Aber ich habe dafür meinen kurzfristig verlorenen Schwung heute wiedergefunden. Das werde ich als positiven Aspekt in Erinnerung halten“, erzählte Siem im Bezahlsender Sky. „Immerhin habe ich bei meiner ersten US Open gleich den Cut geschafft. Das haben vor mir nicht viele Deutsche geschafft.“ Recht hatte Siem: Nur Golf-Legende Bernhard Langer, Cejka und Kaymer hatten bisher die Ehre.