Kaymer vor dem Aus bei US Open - Siem gut dabei

Ardmore (dpa) - Martin Kaymer war nach zwei schweren Runden bei den verregneten 113. US Open bedient. Erst brachten den 28-Jährigen aus Mettmann zwei Gewitterunterbrechungen und stundenlange Wartezeiten aus dem Rhythmus, dann erlitt er in seiner Aufholjagd einen Rückschlag mit einem Triple-Bogey.

Mit insgesamt 148 Schlägen (76+72) lag der Rheinländer am Freitag beim zweiten Major des Jahres im Merion Golf Club unweit von Philadelphia bei acht über Par - und damit drei Schläge über dem prognostizierten Cut, bevor die Nachmittagsgruppe auf die Runde ging.

„Das ist bitter, die schwierigen Löcher spiele ich Par, und dann mache ich die Fehler mit den Wedges“, sagte er dem Internetportal Golf.de nach seiner abgebrochenen ersten Runde. Topfavorit Tiger Woods ist nach 143 (73+70) Schlägen auf jeden Fall am Wochenende dabei. Der 37-Jährige steigerte sich am zweiten Tag, ganz zufrieden wirkte er aber nicht. Titel Nummer vier bei dem Traditionsturnier wird ganz schwer für den Weltranglisten-Ersten, der seit 2008 keines der vier wichtigsten Turniere mehr gewonnen hat.

Der Amerikaner Phil Mickelson führte das Feld nach seinem guten Start mit drei Schlägen unter Platzstandard (Par 70) an. Verfolger Luke Donald (68+72), in einer Gruppe mit Kaymer spielend, büßte deutlich an Boden ein. Marcel Siem startete wie Mickelson nach der 73 zum Auftakt am Freitag erst in der späten Gruppe.

Siem musste vor dem zweiten Durchgang seinen verbogenen Putter reparieren lassen. In einer Pause hatte sich der Schläger durch Fremdeinwirkung verbogen. Siem rätselte, wie das passiert sein konnte. „Ich werde es jetzt wie so mancher Kollege machen. Die Schläger kommen jetzt mit auf mein Zimmer. Ich lasse sie nicht mehr aus den Augen“, sagte der Ratinger Spiegel Online. Zuvor begeisterte der 32-Jährige die zahlreichen Zuschauer mit einem Eagle an der zehnten Bahn. „Ich habe echt gut gespielt. Wenn ich die Leistung bestätige, wird es eine gute Woche“, bilanzierte Siem.

Mickelson war erst am Morgen eingeflogen. Am Abend zuvor war der fünfmalige Zweite der US Open noch bei der Abschlussfeier seiner Tochter in South Carolina dabei und landete wenige Stunden vor seinem frühmorgendlichen Start mit seinem Privatjet nahe des Golfkurses. Die Gewitterunterbrechung kam ihm gerade recht - so konnte er sich noch einmal auf's Ohr legen.

Bei seiner 23. US Open will der beliebte Profi endlich gewinnen: „Wenn ich in der Lage bin zu gewinnen, und ich glaube, das bin ich, würde ich sagen, es ist großartig. Aber wenn ich niemals gewinne, würde es mir ein bisschen das Herz brechen.“ Schlüssel zum Erfolg wird Mickelsons kurzes Spiel sein, bereits zum Auftakt funktionierte das Putten sehr gut.