Kaymer vor Masters bescheiden - Tipps von Langer
Frankfurt/Main (dpa) - Martin Kaymer ist bescheiden geworden. Der ehemalige Weltranglisten-Erste wäre schon froh, wenn er beim Golf-Masters von Donnerstag bis Sonntag in Augusta wenigstens einmal das Wochenende mitspielen dürfte.
Bei seinen bisherigen vier Auftritten an der Magnolia Lane war stets nach zwei Runden Schluss. „Ich habe zu Beginn des Jahres als Ziel eine gute Runde beim Masters definiert. Bei dieser Zielsetzung bleibe ich auch hier und heute“, erklärte Kaymer in einem Interview des „kicker“, „nachdem ich nun viermal am Cut gescheitert bin, finde ich es vernünftig, wenn ich sage, dass ich dieses Mal auch gerne am Wochenende spielen würde.“
Kaymers Vorsicht ist begründet. Der Par-72-Kurs in Augusta hat den Musterprofi aus Mettmann demütig gemacht. „Ich bin mir dessen bewusst, dass meine Masters-Statistik nicht gerade gut aussieht. Es ist jedoch auch einer der schwierigsten Plätze, die ich je gespielt habe“, sagte der 27-Jährige. Eine „mentale Belastung“ sei das nicht. Im Gegenteil. „Ich freue mich schon wieder darauf.“ Nach seinem überraschenden Aus im Vorjahr holte er sich vom zweimaligen Masters-Champion Bernhard Langer Tipps - und änderte vor dem ersten Major-Turnier des Jahres prompt seine Strategie.
Kaymer legte vor dem Traditionsturnier im US-Bundesstaat Georgia eine dreiwöchige Wettkampfpause ein. Dabei feilte er in intensiven Trainingseinheiten vor allem an seinem kurzen Spiel, das ihn auf den unberechenbaren Grüns in Augusta schon so oft frustriert hatte. Im Vorjahr hatte er versucht, beim Masters „alles perfekt zu machen, deshalb auch ab und an Schläge entgegen meinem Gefühl gemacht“, gab Deutschlands bester Golfer zu. „Das werde ich nicht mehr tun.“
Durch seine dreiwöchige Tour-Abstinenz büßte Kaymer in der aktuellen Weltrangliste zwei Plätze ein und reist nur als Nummer sechs nach Augusta. Die US-Profis Steve Stricker (5.) und Hunter Mahan (4.), der die mit sechs Millionen Dollar dotierten Houston Open in Humble/Texas gewann, zogen vorbei. Kaymer scheint das leichte Abrutschen nicht wirklich zu tangieren. „Die Leistungskurve und mein Gefühl auf dem Golfplatz zeigen in die richtige Richtung“, sagte der Rheinländer, „ich fühle mich gut.“