McIlroy als Nummer 1 zum Major - Saisonaus für Woods?

Akron (dpa) - Mit enormer mentaler Stärke hat sich British-Open-Champion Rory McIlroy auch den Sieg beim lukrativen Einladungsturnier in Akron im US-Bundesstaat Ohio geholt. Der Triumph bei einer World Golf Championship nach einem Majorsieg gelang bisher nur Tiger Woods.

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Doch die Glanzzeiten des Amerikaners liegen lange zurück. Der 38-Jährige musste seine Runde auf dem South Course des Firestone CC nach acht Löchern wegen einer akuten Rückenverletzung abbrechen. Mit verzweifeltem Gesichtsausdruck versuchte er vorsichtig aufzutreten, konnte aber seine Golfschuhe nicht selbst ausziehen und wurde dann von seinem Caddie von der Anlage chauffiert.

„Es ist die ganze untere Rückenpartie. Ich weiß nicht, was passiert ist“, sagte die ehemalige Nummer eins. Ob die US-Golfikone in dieser Woche an der PGA Championship teilnehmen kann, ist offen, aber angesichts der Krankenakte äußerst unwahrscheinlich. Woods verletzte sich schon am zweiten Loch bei einem schwierigen Befreiungsschlag aus einem Sandbunker. Zwar spielte er dann weiter, überraschte aber mit ungewöhnlich schlechten Flugbahnen und einem unnötigen Schlag ins Wasser.

„Seine Schläge waren ungewöhnlich für ihn, sogar nach seiner Operation waren sie nicht so“, sagte Mitspieler Bubba Watson. „Es war offensichtlich, dass ihn etwas störte. Ich sagte ihm, dass ich hoffe, ihn nächste Woche zu sehen. Ich bete für ihn.“ Die PGA Championship am diesjährigen Austragungsort in Valhalla gewann Woods im Jahr 2000. Seine beiden Auftaktrunden soll er zusammen mit Phil Mickelson and Padraig Harrington bestreiten. „Ich hoffe, dass es nur ein Muskel ist und nichts Ernstes, weil ich mich wirklich darauf freue, mit ihm zu spielen. Wir werden selten zusammen eingeteilt“, sagte Mickelson.

Falls Woods nicht spielen kann, ist die Saison für ihn zu Ende. Er qualifiziert sich damit nicht für die FedEx-Cup-Playoffs. Bei sechs PGA Turnieren bestritt der Kalifornier 2014 nur zweimal alle vier Runden. Und den Ryder Cup Ende September kann der Ausnahmesportler gleich abhaken. Sportlich nicht qualifiziert, schielte er zwar auf eine der drei Wildcards. Doch Kapitän Tom Watson betonte immer, Woods nur mitnehmen zu wollen, wenn er gesund und in Form ist.

Seine Top-Verfassung stellt McIlroy seit Wochen unter Beweis. Der 25-Jährige geht als Nummer eins der Welt ins letzte Major. Wie selbstbewusst er derzeit ist, demonstrierte der Nordire am Sonntag auf den ersten drei Löchern, die er alle mit einem Birdie abschloss. Da hatte er den führenden Spanier Sergio Garcia mental schon bezwungen. Am Ende reichten zwei Schläge (265). Nur eine Nebenrolle spielte US-Open-Sieger Martin Kaymer (Mettmann), der mit 288 Schlägen nur den geteilten 56. Platz belegte.