McIlroy krönt unglaubliches Jahr - Kaymer Mittelmaß
Dubai (dpa) - Rory McIlroy, der beste Golfer der Welt, krönte sein überragendes Jahr in der Wüste von Dubai gleich mit zwei Trophäen. Dagegen bot Deutschlands Ryder-Cup-Sieger Martin Kaymer beim Abschlussturnier der Europa Tour nur Mittelmaß.
Kaymer hatte seine Sachen schon längst gepackt, als der beste Golfer des Jahres 2012 auf dem 18. Grün des edlen Jumeirah Golf Estates mit seinen beiden riesigen Trophäen im Blitzlichtgewitter der Fotografen stand. Auch diese Aufgabe bewältigte Rory McIlroy bei der Abschlussveranstaltung der Europa Tour mit Bravour. Der erst 23 Jahre alte Weltranglisten-Erste aus Nordirland gewann die World Tour Championship in der Wüste von Dubai und krönte damit sein „unglaubliches“ Jahr. Für Kaymer blieb am Ende nur der 26. Platz übrig und die bittere Erkenntnis, dass er jetzt nur noch ein Turnier hat, um im Jahr 2012 einen Sieg zu feiern.
Der 27-Jährige aus Mettmann konnte in Dubai nur am ersten Tag an seine starke Leistung von den Südafrika Open anknüpfen. Dort hatte der zweifache Ryder-Cup-Sieger mit dem dritten Platz sein bisher bestes Saisonergebnis eingespielt. An den restliche Turniertagen bot Kaymer auf dem Earth Course nur Mittelmaß. Von Dubai aus fliegt die ehemalige Nummer eins der Welt nun direkt zu seinem letzten Turnier des Jahres ins südafrikanische Sun City.
„Ich freue mich jetzt schon, nächste Woche wieder in Südafrika zu sein und dort zu versuchen, mir noch mal neue Motivation für nächstes Jahr zu holen“, sagte Kaymer. „Nach Südafrika werde ich mich neben meinem Training auch der Aufarbeitung von 2012 widmen, um zu sehen in welchen Bereichen ich mich noch verbessern kann.“
Viel verbessern muss der derzeit beste Golfer der Welt sicher nicht. McIlroy hat jetzt ganz viel Zeit, sein überragendes Jahr 2012 mit seiner Freundin, der ehemaligen Nummer eins im Damen-Tennis, Caroline Wozniacki, gebührend zu feiern. Seine Erfolge lesen sich wie ein Golf-Märchen. Fünf Turniere gewann der Lockenkopf aus Holywood - darunter die PGA Championship, sein zweites Major. Zudem gelang es dem „Celtic Tiger“ als zweitem Profigolfer überhaupt, im gleichen Jahr die Geldranglisten auf beiden Seiten des Atlantiks als Spitzenreiter abzuschließen.
„Ich hätte diese Saison nicht besser beenden können“, freute sich McIlroy nach dem Triumph bei dem mit acht Millionen Dollar dotierten Abschlussturnier in Dubai. Der junge Nordire spielte eine starke 66er Schlussrunde und gewann mit 265 Schlägen vor seinem Ryder-Cup-Kollegen Justin Rose (267). Der Engländer verbesserte mit 62 Schlägen den Platzrekord auf dem über 7000 Meter langen Earth Course. Platz drei teilten sich der Weltranglisten-Zweite Luke Donald aus England und der Südafrikaner Charl Schwartzel (beide 270).
McIlroy kassierte für den Turniererfolg rund eine Million Euro. Eine knappe Million zusätzlich gab es noch für seinen ersten Platz im „Race to Dubai“. Rang eins in der europäischen Geldrangliste hatte er sich bereits vor zwei Wochen mit seinem dritten Platz bei den Singapur Open gesichert.
Für den zweiten deutschen Golfprofi Marcel Siem endete der Saisonabschluss auf dem enttäuschenden 42. Platz. Damit verpasste es der 32-jährige Ratinger auch, sich noch unter die besten Zehn in der europäischen Geldrangliste zu spielen. An die Top Ten des „Race to Dubai“ wurden noch 3,75 Millionen Dollar extra ausgeschüttet. Vor dem Turnier lag der Open-de-France-Sieger auf dem 14. Rang.