Ryder Cup-Bewerbung 2018 fristgerecht in London
München (dpa) - Die Bewerbung für den Ryder Cup 2018 in Deutschland ist fristgerecht auf den Weg gebracht. Die Bewerbungsgesellschaft RC Deutschland GmbH hat das 200 Seiten starke Vertragswerk bei der Ryder Cup Europe LLP in Wentworth bei London hinterlegt.
Am 17. Mai fällt dort die Entscheidung, ob Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Portugal oder Spanien den Zuschlag für den weltweit bedeutendsten Golfwettbewerb erhält. Sollte Deutschland die Ausschreibung gewinnen, würde in Neuburg an der Donau ein für 45 000 Zuschauer geeigneter und längst in Planung befindlicher Platz gebaut werden. Geschäftsführer Erwin Langer von der Bewerbungsgesellschaft RC Deutschland GmbH sieht „gute Chancen“, obwohl Frankreich mit starker staatlicher Unterstützung als Favorit ins Rennen geht.
Die von der Ryder Cup Europe LLP geforderten finanziellen Eckdaten sind bei der deutschen Bewerbung bei weitem nicht erfüllt. 18 Millionen Euro sind als Lizenzgebühr gefordert. Die RC Deutschland bietet allerdings nur neun Millionen. Weder die Bundesregierung noch die Bayerische Landesregierung sind bereit, sich finanziell zu beteiligen.
Auch der von der Ryder Cup Europa LLP gewünschte Erlass der Quellensteuer wird nicht garantiert werden. Dies hatten Bund und Länder schon 2010 entschieden. Staatliche Hilfe wird nur bei der Ausrichtung von Olympischen Spielen oder Fußball-Weltmeisterschaften gewährt.
Langer geht davon aus, dass bei Zuschlag „das Finanzministerium mit dem Veranstalter eine andere Möglichkeit der Besteuerung“ findet. „Hätte auch das Finanzielle noch hundertprozentig gepasst, wäre die Vergabe für RC Europe sicher einfach gewesen“, betonte Langer in der Online-Ausgabe der „Augsburger Allgemeine Zeitung“.
Die Vereinigung clubfreier Golfspieler (VcG) hatte sich auf einem außerordentlichen Verbandstag des DGV verpflichtet, das Ryder Cup-Projekt über zwölf Jahre mit jährlich 750 000 Euro zu unterstützen. Deshalb kürzt der VcG die seit Jahren erfolgreiche Eigen-Initiative „Abschlag Schule“ in dem Zeitraum um 500 000 Euro jährlich.
Diese halbe Million pro Jahr soll nach der im November 2010 erreichten Beitragerhöhung um einen Euro von 2011 bis 2022 ausgeglichen werden. Der DGV-Beitrag würde parallel um 50 Cent pro Golfer aufgestockt. Zudem haben sich die Stadt Neuburg mit bis zu einer Million Euro und der Landkreis mit bis zu 450 000 Euro verpflichtet.