Golf-Gipfel in Dubai: Kaymer, Woods und Westwood
Dubai (dpa) - Spitzentreffen in der Wüste: Die Golf-Giganten Martin Kaymer, Tiger Woods und Lee Westwood machen mit der Profi-Karawane Station in Dubai. Nach seinem Sieg in Abu Dhabi und Rang 28 in Katar will Deutschlands Star endlich auf den Weltranglisten-Thron.
Der eine ist auf dem Weltranglisten-Thron, der zweite saß dort sehr lange, der dritte möchte ihn endlich erobern: In Dubai kommt es von Donnerstag an zum Treffen der Golf-Giganten Lee Westwood, Tiger Woods und Martin Kaymer. Wenn der deutsche Star das mit 2,5 Millionen Dollar dotierte Turnier in der Wüste gewinnen sollte, wäre er endlich an der Spitze angekommen.
Seit 1994 hat es - außer bei den British Open Majors - auf der Europa-Tour eine solche Konstellation nicht mehr gegeben: Die drei besten Golfspieler der Welt streiten bei der Desert Classic gemeinsam in einem Flight auf dem Majlis-Course um die Spitze.
„Ich freue mich riesig. Es ist toll für das Turnier, wenn die drei Weltbesten in einem Flight spielen“, sagte Kaymer. „Ich glaube, ich habe in Dubai bessere Chancen, die Nummer eins zu werden. Denn mir liegt der Kurs viel mehr als der in Katar.“ In Doha hatte er den Sprung auf Rang eins am vergangenen Wochenende noch verpasst und war zwei Wochen nach seinem Sieg beim Saisondebüt in Abu Dhabi beim Katar Masters auf dem 28. Rang gelandet.
Er habe noch nie direkt mit Woods zusammengespielt, „aber ich kenne ihn natürlich“, meinte Kaymer und lobte den derzeitigen Weltranglisten-Ersten. Lee Westwood sei „nach wie vor für mich der beste Spieler der Welt. Er ist der Konstanteste. Deswegen ist er auch die Nummer eins.“
Der 800 Meter in den Himmel ragende „Burj Dubai“, das höchste Bauwerk der Welt, bietet die perfekte Kulisse für einen Thronwechsel. Branchenführer Westwood hatte in Doha den Cut verpasst. Bei einem Sieg von Kaymer in Dubai würde der Engländer seinen Platz an der Sonne verlieren. Der Rheinländer wäre nach Bernhard Langer 1986 der zweite Deutsche, der das Worldranking anführen würde.
Und die Aussichten stehen vor dem Abschlag zur „Elefantenrunde“ an diesem Donnerstag (09.20 Uhr MEZ) nicht schlecht. In Dubai hatte Überflieger Kaymer hinter Woods 2008 Platz zwei sowie 2009 und 2010 Rang vier belegt. Westwood war allerdings 2010 hinter Titelträger Miguel Jiménez Zweiter und hat auf dem Par 72-Kurs schon sieben Top-Ten-Platzierungen erreicht.
„Ich weiß, dass ich auch dort gewinnen kann“, betonte Kaymer. Die Architektur der 18 Löcher, die Abmessungen mit einer Platzlänge von bis zu 6677 Metern, das Bermudagras und die Roughs an den Rändern der Spielbahnen kommen Kaymers aggressivem Spiel entgegen.
Woods verpatzte sein US-Saisondebüt mit Rang 44 in San Diego und ist seit 14 Monaten ohne Sieg. Nach harter Arbeit am Schwung unter Trainer-Guru Sean Foley fehlt noch die Form. Der „Tiger“ ist bescheidener geworden. „Gewinnen heißt, dass man auf vieles zu achten hat - auch, die Nummer eins zu sein. Aber das habe ich zuletzt nicht mehr gemacht“, bekannte Woods nach einem Jahr voller Skandale. „Ich habe wieder Selbstvertrauen und freue mich auf 2011.“
Kaymer gab sich fast väterlich: Man solle es Woods nicht unnötig schwer machen. „Wir müssen ihm wegen seiner Verdienste für den Golfsport dankbar sein. Jeder weiß, dass er derzeit Probleme mit seinem Spiel hat. Lasst ihn einige Dinge in Ordnung bringen, auch in seinem Privatleben.“