Siem mit solidem Start in München - Els führt
München (dpa) - Golfprofi Marcel Siem hat bei der 25. BMW International Open in München einen soliden Start hingelegt. Mit 67 Schlägen landete der Ratinger auf dem Par-72-Kurs im GC Eichenried bei München vorerst im oberen Mittelfeld.
Vier Tage nach dem 59. Rang bei der US Open hatte der 32-Jährige noch mit dem Jetlag zu kämpfen. Die Führung nach der Vormittagsrunde übernahm der Südafrikaner Ernie Els mit einer 63er Runde. Der Düsseldorfer Maximilian Kieffer spielte eine 68, Moritz Lampert eine 70 und der 15 Jahre alte Amateur Dominik Foos (beide GC St. Leon-Rot) eine 78.
„Ich habe mich extrem unter Druck gesetzt, weil ich das Turnier gewinnen will“, gab Siem zu, „ich bin sehr enttäuscht, weil es ganz gut lief, ich aber einige Eisen zu schlecht getroffen habe. Das waren Leichtsinnsfehler.“ Er ärgerte sich vor allem über ein unnötiges Bogey auf der vorletzten Bahn. Zudem belastete ihn die gute Performance von Els im selben Flight: „Wenn Ernie so abgeht, versuchst du hinterherzukommen.“
Mit den hohen Temperaturen über 30 Grad kam der Rheinländer bestens zurecht. Europa-Tour-Neuling Kieffer kämpfte dagegen auf den letzten Löcher mit der Hitze. „Es ist so cool, in Deutschland vor so vielen Zuschauern zu spielen, aber leider ist mir bei den Temperaturen manchmal die Konzentration weggegangen“, sagte der 22-Jährige.
Der Platz sei in einem Topzustand, befand Siem, der seine ersten Schläge in Eichenried probierte. Als er zur Grundschule ging, führte seine Mutter die Clubgastronomie. Nur die Fahnenpositionen seien zu leicht: „Die kann jeder angreifen. Ich weiß nicht, wer hier ein Birdiefestival will, aber das hat der tolle Platz nicht verdient. Ich hoffe, dass die Fahnen am Freitag schwerer gesteckt sind, das käme Martin Kaymer und mir gelegen.“ Der ehemalige Weltranglisten-Erste Kaymer schlug erst am Nachmittag ab.
Moralische Unterstützung in seiner sportlichen Krise erhielt Kaymer von Els. Der Sieger der British Open 2012 sprach ihm in einem „Welt“-Interview Mut zu: „Er wird seine Füße auch auf der US-Tour schnell auf den Boden bekommen. Er braucht nur ein wenig Geduld.“ Die Phase, die Kaymer in seiner Premierensaison in Amerika derzeit durchmache, sei ganz normal. 2011 habe auch er ein schlimmes Jahr gehabt. Dann habe er sein Spiel umgestellt, den Putter gewechselt und anschließend die Open gewonnen, erzählte der 44 Jährige.