Woods schwächelt bei Tour-Finale - Stenson vorn
Atlanta (dpa) - Am vergangenen Wochenende zerstörte Henrik Stenson aus Frust über seine schlechten Schläge noch den Driver, beim FedExCup-Finale um den Millionen-Jackpot ist der schwedische Golfprofi zielstrebiger denn je.
Im Dauerregen von Atlanta behielt der 37-Jährige die Nerven und spielte sich mit einer 69er Runde in die beste Ausgangsposition für die Schlussrunde am Sonntagnachmittag (Ortszeit). Mit vier Schlägen Vorsprung war der Kumpel von Martin Kaymer im East Lake Golf Club nur noch einen Schritt entfernt vom Zehn-Millionen-Dollar-Scheck.
Die Konkurrenten strauchelten reihenweise. Allen voran der Weltranglistenerste Tiger Woods. Im Gegensatz zu sonst musste der FedExCup-Sieger von 2007 und 2009 nach schlechten Resultaten schon im Morgengrauen mit den ersten Flights auf die Runde - welche Schmach für den Amerikaner. Der Superstar blieb zwar mit einer 69 erstmals unter dem Platzstandard von 70, auf Position 26 hatte er aber mit 14 Schlägen Rückstand auf Stenson keine Chance mehr, in den Titelkampf einzugreifen. Woods schlechteste Platzierung beim FedExCup-Finale war 2003 ein 26. Platz.
Auf der dritten Runde spielte der Branchenführer zwei Birdies und ein Bogey, richtig gutes Golf zeigt er zum Ende der Saison nicht mehr. „Ich habe den Ball heute nicht sehr gut getroffen, dafür aber besser geputtet“, meinte er. Nach Durchgang zwei hatte er gesagt, dass er zum Ende hin nichts mehr zuzusetzen hatte. Die Frage ist jedoch, warum dies der Fall ist? Auf der PGA-Tour gehört Woods nicht zu den Vielspielern. Atlanta ist sein 17. Turnier des Jahres, der um einige Jahre ältere Steve Stricker (46) ist hingegen bereits zum 25. Mal in dieser Saison im Einsatz.
Und der gleichaltrige Stenson macht Woods vor, wie souverän man den Saisonabschluss spielen muss. Mit einem Gesamtergebnis von 199 hatte er vier Schläge Vorsprung vor Dustin Johnson und sechs vor Stricker. Stenson spielte allein auf den ersten neun Bahnen vier Birdies, musste dann aber wegen des Regens mit vier Bogeys Federn lassen. „Ich denke, ich muss das Ganze von der guten Seite aus betrachten, auch wenn das Wetter gerade nicht das prächtigste ist. Ich habe den Tag mit einem 4-Schläge-Vorsprung begonnen, und den habe ich immer noch. Das ist alles, was zählt“, meinte der Göteborger, der zwischenzeitlich schon neun Schläge vorn lag.
Mit einem Erfolg in Atlanta würde Stenson die mit zehn Millionen Dollar dotierte FedExCup-Rangliste gewinnen und zudem für den Turniersieg weitere 1,44 Millionen Dollar einstreichen. Der bisherige Gesamtführende Woods konnte in keinem Playoff-Turnier überzeugen, die vielen Punkte erspielte er sich vorher.