Vorsitzender schildert in offenem Brief Sorgen wegen Hallensanierung Handball-Verband fordert gerecht verteilte Hallenzeiten in Krefeld

Krefeld · Vorsitzender schildert in offenem Brief Sorgen wegen Hallensanierung.

Die Glockenspitzhalle wird ab Sommer saniert.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Sanierung der Glockenspitzhalle wird für den Handball-Standort Krefeld zur Herausforderung. Rund 20 Millionen Euro will die Stadt Krefeld in die Ertüchtigung der Halle von Juni 2025 bis Februar 2027 investieren. Damit verbunden sind erhebliche Einschnitte in die Trainingszeiten und Sorgen einiger Vereine. Darauf hat jetzt der Handball-Kreis Krefeld-Grenzland in einem offenen Brief aufmerksam gemacht. Der Verband bemängelt, dass rund 30 Trainingszeiten wegfallen, rund 18 Prozent der überhaupt zur Verfügung stehenden Trainingszeiten. Man sehe sich in seinen Möglichkeiten stark eingeschränkt, heißt es in dem Brief, den der Vorsitzende Reinhard Wille und Joop Cosman, Vorsitzender der technischen Kommission des Verbandes, unterzeichnet haben.

Die Stadt erklärt dazu auf Anfrage, dass man sich bereits in Gesprächen mit der HSG und dem CHTC, den vereinssportlichen Hauptnutzern, befinde. „Gemeinsames Ziel ist es, den Spielbetrieb während der sanierungsbedingten Schließung sicherzustellen und zudem Möglichkeiten für alternative Trainingsstätten auszuloten. Diese Gespräche sind noch nicht abgeschlossen“, sagte ein Stadtsprecher. „Sollten bei diesen Überlegungen auch Hallenzeiten einbezogen werden, die aktuell von anderen Vereinen genutzt werden, so ist die Sportverwaltung anhand der üblichen Praxis bestrebt, im Gespräch mit den Vereinen, dem Stadtsportbund und den Fachschaften sowie den Sportverbänden einvernehmliche Lösungen im Sinne des Sports zu vereinbaren.“

An solchen Lösungen ist auch dem Handball-Kreis gelegen, der sich Sorgen um Nachwuchssportler macht. Denn der Wegfall von Hallenzeiten habe nicht nur im Seniorenbereich große Folgen, sondern auch negative Auswirkungen auf die Nachwuchsförderung. Die Bedeutung des Trainings für die körperliche und mentale Entwicklung junger Sportler sollte hier besonders hervorgehoben sein“, so Wille und Cosman. Die angedachten Ausweichmaßnahmen in andere Sporthallen und Trainingszeiten hätten Verdrängungsfolgen, die der Handball allein nicht stemmen könne. „Auch wenn durch die begrüßenswerte Sanierung der Glockenspitzhalle eine besondere Situation eintritt, wird erneut deutlich, wie wichtig eine ausreichende Zahl an Sportstätten für alle Sportarten, Leistungs- und Breitensport notwendig ist. Dabei sollte sichergestellt sein, dass alle Sportarten das gleiche Recht auf angemessene Trainingsbedingungen haben. Eine gerechte Verteilung der Trainingszeiten ist daher entscheidend, um Konflikte zu vermeiden“, so der Verband.

Die Stadt Krefeld betont ihrerseits, dass die Sanierung von Sportstätten die Sportverwaltung immer wieder vor Herausforderung stelle, den betroffenen Vereinen neue Spielstätten zur Verfügung zu stellen. „Dies gilt insbesondere, wenn von einer Schließung eine große, viel genutzte Sportstätte wie die Glockenspitzhalle betroffen ist. Aufgrund der Belegungsdichte in anderen Sporthallen sind ,1:1-Lösungen‘ hierbei nicht immer möglich“, so ein Stadtsprecher. Trotzdem sei man sicher, dass man noch zu guten Lösungen komme.