Billard Freunde Königshof „Billard ist ein faszinierender Sport“

Krefeld · Der Krefelder Verein Billard-Freunde Königshof konnte im letzten Jahr neue Mitglieder gewinnen. Die Verantwortlichen freuen sich über Interessenten.

Der stellvertretende Vorsitzende Michael Hermges (l.) und Geschäftsführer Christian Steilen arbeiten an der Zukunft der Billard-Freunde Königshof.

Foto: Andreas Bischof

Billard erfreut sich bei vielen Leuten großer Begeisterung. Ob alleine oder in Gesellschaft, das klassische Spiel mit den Kugeln wird schon seit Jahrzehnten gespielt. Auch in Krefeld gibt es mit dem Verein Billard-Freunde Königshof 1952 einen traditionsreichen Verein. Der Club, der seit mehr als 50 Jahren sein Vereinsheim an der Tackheide 1, in einem alten Schulgebäude hat, spielt mittlerweile von der Kreisliga bis rauf zur Landesliga mit sieben Mannschaften.

Anders als in den vielen Kneipen des Landes, spielen sie bei den Billard-Freunden allerdings nicht Pool-Billard, sondern Karambolage, die traditionelle Form des Spiels. Dieses wird mit drei Kugeln gespielt und keine der drei Kugeln wird versenkt. Der Billard-Tisch hat daher auch keine Taschen an den Ecken und in der Mitte. In diesem Spielstil gibt es verschiedene Varianten. Zum einen die freie Partie: dabei muss der Spielball beide anderen Kugeln berühren. Dafür gibt es einen Punkt. Des Weiteren gibt noch die Disziplin Cadre, das Einband und das Dreiband-Spiel. „Im Cadre wird das Spielfeld noch einmal in Unterfelder eingeteilt. In jedem Feld darf ich nur zwei Karambolagen erzielen. Dadurch wird das Spiel schwieriger gestaltet“, erklärt Michael Hermges, der 2. Vorsitzende des Vereins, im Gespräch mit dieser Zeitung. Im Einband-Spiel muss der Spielball vor der ersten Karambolage zunächst eine Bande des Tisches berühren, im Dreiband-Spiel sogar drei Banden. „Billard ist sowohl am Tisch selbst, als auch für Zuschauer ein sehr spannendes Spiel“, so Hermges.

Verein konnte mit Fördermitteln seine Tische erneuern

Hermges spielt mit Christian Steilen, dem Geschäftsführer des Vereins, in einer Mannschaft in der Bezirksliga. Vier Mannschaften sind derzeit in der freien Partie unterwegs, spielen dort in der Kreisklasse bis rauf zur Bezirksliga. Darüber hinaus spielen die Billard-Freunde Königshof mit zwei Mannschaften in der Bezirksliga und Bezirksklasse im Dreiband-Spiel und eine Mannschaft in der Dreiband-Landesliga. „Es läuft bislang alles sehr gut für uns“, sagt Geschäftsführer Steilen. Die Mannschaftsstärken im Kreis gehen seit Jahren zurück, sodass auch die Liga-Spiele weniger werden. „In der Bezirksklasse haben wir oftmals nur fünf Mannschaften in einer Liga. Die zehn Saisonspiele sind von August bis Mai gestreckt. Früher haben wir alle zwei Wochen gespielt. Leider sterben die Vereine aus und auch die Leute, die sich dafür interessieren, werden weniger“, sagt Steilen. Fehlende Förderung der Jugend oder die einfache Werbung sei vielerorts in der Vergangenheit vergessen worden, berichtet der Geschäftsführer. Die Corona-Pandemie habe dann noch ihr Übriges dazugetan.

Die Billard-Freunde Königshof wollen dem Trend gegensteuern. Nicht bloß mit Worten, sondern auch mit Taten. Aktuell hat der Verein 48 Mitglieder. Als Michael Hermges und Christian Steilen 2001 in den Verein eingetreten waren, lag die Zahl bei mehr als 100 Mitgliedern. Allerdings verspüren die beiden einen Aufwärtstrend im Verein: In den vergangenen zwölf Monaten habe man 14 Mitglieder dazugewinnen können. Im Vereinsheim, das in der Vergangenheit mal eine Schule war, stehen derzeit sechs Tische zum Spielen. Ein siebter Tisch ist auf dem Weg, er soll in den kommenden Wochen installiert werden. „Wir wollen unseren Mitgliedern natürlich das beste Material zur Verfügung stellen. Die Tische sind beheizt, dazu frisch bezogen und mit guten Banden“, sagte Hermges. Fünf Tische wurden in den letzten zwei Jahren erst erneuert. Möglich wurde das mit Mitteln aus dem Programm „Krefeld macht Sport“ in Höhe von 5900 und 7500 Euro.

Der Verein hofft, dass sich das gute Image und die Rahmenbedingungen in der Region herumsprechen, damit weitere Mitglieder gewonnen werden können. Das Vereinsheim hat mit rund 300 Quadratmetern plus einer kleinen Gastronomie optimale Bedingungen. „Wir sind auf allen gängigen Social-Media-Plattformen aktiv. Dort können Interessierte auch gerne direkt Kontakt mit uns aufnehmen“, sagt Steilen. Ob Anfänger oder Wiedereinsteiger, der Verein freut sich über jedes neues Mitglied, dass in den Mannschaften auf Punktejagd gehen möchte. Für Neulinge soll es in Zukunft auch eine eigene Trainingshierarchie geben, in der sie dann vom Verein eine Anleitung bekommen und ihr Spiel nachhaltig verbessern können. Auch mit Schulen oder Unternehmen wollen sie in Zukunft Kontakt aufnehmen, um den Verein bekannter zu machen. „Billard ist ein faszinierender Sport für Jung und Alt. Das Spiel ist technisch anspruchsvoll und sehr vielseitig. Das wollen wir hier bei uns zeigen“, erklären die beiden Verantwortlichen der Billard-Freunde Königshof.