Angstgegner Ungarn: Handball-Frauen zittern um WM

Herning (dpa) - Das Zittern ums Olympia-Ticket hat begonnen: Deutschlands Handball-Frauen müssen gegen Angstgegner Ungarn um die Teilnahme an der WM 2011 und damit die letzte Chance auf die Qualifikation für London 2012 spielen.

Damit hat die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) nach dem blamablen Vorrunden-Aus und Platz 13 bei der EM in Norwegen und Dänemark bei der Auslosung in Herning das befürchtete Hammerlos erwischt.

Die deutsche Mannschaft hat am 4./5. Juni zunächst Heimrecht und bestreitet das Rückspiel am 11./12. Juni beim Olympia-Dritten von Peking. Nur der Sieger der Playoffs qualifiziert sich für die WM- Endrunde vom 3. bis 18. Dezember 2011 in Brasilien. „Ungarn ist ein schwerer Gegner, den wir uns durch unser schlechtes Abschneiden bei der EURO selbst eingebrockt haben. Darin sehe ich aber auch eine große Chance für die Mannschaft, mich und mein Umfeld, uns zu rehabilitieren“, sagte Bundestrainer Rainer Osmann.

In den Playoffs geht es für die deutschen Frauen um Alles oder Nichts. Denn ohne WM sind die Olympischen Spiele 2012 passe. Die Nationen, die in Brasilien auf den Rängen zwei bis sieben landen, dürfen Ende Mai 2012 bei Qualifikations-Turnieren um die letzten Olympia-Tickets spielen. Sicher in London sind neben Gastgeber Großbritannien der Weltmeister 2011 und der Europameister 2010.

Die Bilanz gegen die Ungarinnen, Europameister von 2000, ist entmutigend. In 68 Spielen gab es nur 13 Siege und vier Remis. Dem stehen 51 Niederlagen gegenüber. Zuletzt waren beide Teams am 21. September beim World Cup im dänischen Aarhus aufeinandergetroffen. Dort hatte die deutsche Mannschaft mit 19:22 verloren. „Unser Ziel ist die WM. Das Los haben wir uns selbst eingebrockt, und da müssen wir jetzt durch. Aber auch Ungarn hat ein paar Probleme. Die Aufgabe ist natürlich ein Pfund, aber machbar - es wird auf die Tagesform ankommen“, meinte Rechtsaußen Sabrina Richter.

Auch im ungarischen Lager war keine Begeisterung zu spüren. „Das ist die schwerste Aufgabe, die wir überhaupt bekommen konnten. Deutschland hat trotz des frühen Ausscheidens hier eine Mannschaft mit tollen, international erfahrenen Spielerinnen. Es ist ein kleiner Vorteil für uns, dass wir das Rückspiel zu Hause haben“, sagte Ungarn Verbandspräsident Laszlo Sinka in Herning.