Balingen bleibt vorläufig erstklassig - HSV hofft weiter
Balingen (dpa) - Der HBW Balingen-Weilstetten kann nun doch wieder von einem Verbleib in der Handball-Bundesliga ausgehen.
Wie der zum Ende der vergangenen Saison sportlich bereits abgestiegene Verein am Montag mitteilte, hat das Landgericht Dortmund der einstweiligen Verfügung der Schwaben gegen das Urteil des Schiedsgerichts der Handball-Bundesliga (HBL) stattgegeben. Dies hatte am vergangenen Mittwoch dem HSV Hamburg in dritter Instanz doch noch die Lizenz für die Bundesliga unter Millionen-Auflagen erteilt, die der hoch verschuldete Club bis zum Dienstagnachmittag nachweisen muss.
Balingen-Weilstetten sei vorläufig für den Spielbetrieb der Saison 2014/2015 zugelassen, erklärte der HBW weiter. Nun spiele es für den Klassenverbleib keine Rolle mehr, ob Hamburg die Auflagen erfüllen könne, erklärte der Verein. Zudem war auch die HG Saarlouis mit ihrer einstweiligen Verfügung erfolgreich. Demnach muss die HBL die Saarländer vorläufig für die Zweite Liga zulassen.
Für den HSV läuft derweil die Zeit ab. Bis zum Dienstag, punkt 17.00 Uhr, müssen die Hanseaten nachweisen, dass sie die Auflagen erfüllen. „Es müssen gerichtssichere Unterlagen eingehen“, sagte der HBL-Geschäftsführer Holger Kaiser der Nachrichtenagentur dpa. Diese werde die Lizenzierungskommission mit der „gebotenen Sorgfalt prüfen“ und noch am Dienstag eine Entscheidung fällen.
Nachdem dem deutschen Meister von 2011 und Champions-League-Sieger von 2013 in zwei Instanzen die Lizenz verweigert worden war, muss der Club laut HBL-Schiedsgericht liquide Mittel nachweisen. Dem Vernehmen nach geht es um etwa fünf Millionen Euro - rund 2,75 Millionen für Verbindlichkeiten aus der Vorsaison und etwa zwei Millionen für die kommende Spielzeit. An ein Scheitern denkt beim HSV niemand: „Wir legen alles rein, dass die Entscheidung positiv ausfällt“, sagte Pressesprecher Michael Freitag.
Die Balinger hatten sich nach dem Urteil des Schiedsgerichts geschockt gezeigt und von einem „Schlag ins Gesicht“ gesprochen. Zuvor waren die Verantwortlichen des HBW um Geschäftsführer Bernd Karrer noch fest davon ausgegangen, dass die Konkurrenz aus Hamburg zum Zwangsabstieg verurteilt werde. Daher waren die Planungen des HBW seit Anfang Juni wieder auf die Bundesliga ausgerichtet. Nun sieht es so aus, als würden die Württemberger nach einigen Irritationen weiter im Handball-Oberhaus spielen können.