Bauer für entschärftes Meldesystem bei Dopingkontrollen
Hamburg (dpa) - Bernhard Bauer, Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB), plädiert für ein entschärftes Meldesystem für Spitzensportler bei Kontrollen durch die Anti-Doping-Kommission.
Man müsse sehen, „dass die von den Athleten geforderten Pflichten unglaublich groß sind. Darüber lässt sich immer leicht reden, wenn mann diesen nicht selbst nachkommen muss“, sagte Bauer der „Rheinischen Post“. „Wenn man aber sieht, was es für jeden Athleten bedeutet, glaube ich schon, dass es wert ist, über andere Wege nachzudenken.“
Bauer bezweifelt die Praxisnähe des gültigen Systems und fragt: „Ist es notwendig, dass man seine Aufenthaltsorte quartalsweise eingeben muss? Oder kann man zum Beispiel im Mannschaftssport anders vorgehen?“ Die Experten sollten sich zusammensetzen und diskutieren. Bauer: „Ich möchte ein effizientes System, das Rücksicht auf die Lebensweise der Athleten nimmt.“
Auslöser seiner Überlegungen war das Verfahren gegen Nationalspieler Michael Kraus. Er war bei unangemeldeten Dopingkontrollen binnen 18 Monaten dreimal nicht angetroffen worden. Die Anti-Doping-Kommission des DHB hatte die Suspendierung des Rückraumspielers aufgehoben.