Berlin und Flensburg-Handewitt kämpfen um DHB-Pokal
Hamburg (dpa) - Nur nicht wieder Zweiter werden! Im vierten Finale um den DHB-Pokal in Serie will die SG Flensburg-Handewitt endlich gewinnen.
Durch einen unerwartet überlegenen 30:26 (16:12)-Erfolg gegen die Rhein-Neckar Löwen ist der Tabellendritte der Handball-Bundesliga in Hamburg ins Endspiel eingezogen. Dort trifft das Team von Trainer Ljubomir Vranjes am Sonntag auf die Füchse Berlin und peilt den ersten Cupsieg seit 2005 an. „Wenn man beim Final Four ist, gibt es nur ein Ziel, und das ist gewinnen. Dafür werden wir Herzblut, Leidenschaft und Siegeswillen einsetzen“, versprach Geschäftsführer Dierk Schmäschke.
Im anschließenden zweiten Halbfinale setzten sich die Füchse in einem Duell mit Haken und Ösen 30:28 (15:13) gegen MT Melsungen durch. Der junge Paul Drux erlöste die Berliner mit seinem Treffer drei Sekunden vor Schluss vor einer drohenden Verlängerung, weil die Hessen bis auf 28:29 (60.) herangekommen waren. In dem packenden Spiel sorgten die Berliner mit einem Zwischenspurt auf 23:18 (41.) für die Vorentscheidung, nachdem Melsungen bis zum 9:7 (22.) noch mit zwei Toren geführt hatte. Konstatin Igropulo warf für die Füchse ebenso sieben Tore wie Felix Danner für die Hessen.
„Wir sind für unseren Mut und unsere Leidenschaft belohnt worden. Wenn man in einem Finale steht, will man das auch gewinnen. So werden wir morgen auch in das Spiel gehen“, sagte Füchse-Manager Bob Hanning.
In den Katakomben der Halle waren zwei Stunden zuvor durch die geschlossene Kabinentür der Flensburger Jubelrufe zu hören. Als Erster kam Mattias Andersson aus der Umkleide. Der Torhüter hatte mit zahlreichen Paraden sein Team auf die Siegerstraße geführt. „Ich bin natürlich sehr froh, dass ich der Mannschaft helfen kann. Ich bin ja auch schon das neunte Mal hier und weiß, wie das ist. Es ist eine riesen Atmosphäre in der Halle. Und die Flensburg-Fans sind unglaublich“, sagte der 36 Jahre alte Schwede.
Mit der Erfahrung seiner langen Karriere hatte Andersson für das Finale auch einen einfachen Matchplan parat, damit die Partie gegen Berlin nicht wie in den vergangenen drei Jahren gegen den THW Kiel verloren geht. „Wir müssen über 60 Minuten wieder eine konzentrierte Leistung abrufen. Wo wir in den letzten Jahren einige Schwächen gehabt haben, vor allem im Finale“, sagte der Schlussmann.
Im Halbfinale war der Plan aufgegangen. „Wir hatten eine sehr gute Abwehr und einen sehr guten Torhüter. Unsere Taktik war richtig. Wir haben mit Leidenschaft, Herz und Emotionen gespielt“, lobte Trainer Ljubomir Vranjes. Beim 20:14 (36.) hatte sich sein Team den entscheidenden Vorteil für den Sieg herausgespielt.
Die Rhein-Neckar Löwen hingegen verabschiedeten sich geknickt aus Hamburg. Zu keiner Zeit fand der Bundesliga-Zweite ins Spiel. „Das war nicht unser Tag heute. Natürlich sind wir enttäuscht“, sagte Trainer Gudmundur Gudmundsson und erinnerte daran, dass es immerhin seine Mannschaft war, die Pokalverteidiger THW Kiel ausgeschaltet hatte. Zudem haderten die Mannheimer mit den Schiedsrichtern Christoph Immel und Ronald Klein. „Wir hatten einen schlechten Tag, auch wenn wir nicht die einzigen waren“, sagte Manager Thorsten Storm, gab aber auch zu: „Wir hätten heute auch mit guten Schiedsrichtern nicht gewonnen.“