Berlin und Kiel ziehen ins Final 4 der Handball-CL ein

Berlin (dpa) - Die Füchse aus der Hauptstadt haben das „Wunder von Berlin“ und somit den Einzug ins Final Four der Champions League geschafft.

Angeführt von einem überragend haltenden Nationaltorhüter Silvio Heinevetter holten die Berliner den Elf-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel gegen Ademar Leon schon nach 41 Minuten auf und brachten trotz Unterzahl in den letzten zwei Minuten den Vorsprung über die Zeit und siegten mit 29:18 (13:6). Neben den Berlinern lösten auch die Kieler das Ticket für die Endrunde am 26./27. Mai in Köln mit einem 33:27 (16:16) gegen Croatia Zagreb.

Gegen das spanische Spitzenteam aus Leon, das im Hinspiel mit 34:23 gewonnen hatte, zeigte Berlin eine Gala vor 9000 Zuschauern in der ausverkauften Berliner Max-Schmeling-Halle. Bester Werfer war Alexander Petersson, der neun Tore zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte beisteuerte. „Wir haben alle dran geglaubt und gewusst, wenn alles klappt, können wir es schaffen“, meinte Heinevetter gezeichnet von den Strapazen des Spiels. Der spanische Weltstar Iker Romero riss sich vor Begeisterung das Füchse-Trikot vom Leib und tanzte durch die Halle.

Kampf pur gab es auch in Kiel. Der Tabellenführer der Bundesliga besiegte im Viertelfinal-Rückspiel den kroatischen Meister Croatio Zagreb erst mit einem fulminanten Schlussspurt. Bester Schütze beim THW war Filip Jicha mit sieben Treffern. „Es war nicht so einfach heute, und ich freue mich unglaublich“, sagte der Tscheche.

Der deutsche Rekordmeister tat sich zunächst schwer mit der 5:1-Deckung der Gäste. Beim 8:10 (22.) lagen die Kieler sogar zurück. In der Folge entwickelte sich eine kampfbetonte Partie, in der sich bis zum 19:19 (38.) kein Team entscheidend absetzen konnte. Erst danach zogen die Norddeutschen, angeführt von ihren Stars Daniel Narcisse und Jicha, allmählich davon.

Im EHF-Cup ist der SC Magdeburg im Halbfinale trotz eines 22:18 (10:9)-Erfolgs bei Dünkirchen HB ausgeschieden. Das Hinspiel hatten die Elbestädter daheim mit 25:30 verloren. Bereits am Freitag hatte Frisch Auf Göppingen den Finaleinzug mit einem 33:29 (16:13) gegen die Rhein-Neckar Löwen perfekt gemacht.

Den letzten Europacup-Titel der Pokalsieger machen die Bundesligisten VfL Gummersbach und SG Flensburg-Handewitt unter sich aus. Titelverteidiger Gummersbach gewann sein Halbfinalrückspiel gegen den slowenischen Serienmeister HC Celje Piovarna Lasko mit 32:25 (16:9) und machte die 27:34-Hinspielniederlage wett. Damit stehen die Oberbergischen zum dritten Mal in Serie im Finale dieses Wettbewerbs, der ab der kommenden Saison nicht mehr ausgespielt wird.

„Das war einfach überragend, unfassbar spannend, ein Highlight für jeden Handball-Fan“, schwärmte VfL-Manager Axel Geerken nach dem Krimi, den Gummersbach dank der mehr erzielten Auswärtstreffer für sich entschied.

Auch bei den Flensburgern war trotz der 31:34 (13:16)-Niederlage beim spanischen Club BM Aragon die Freude groß. Denn dank des klaren 39:30-Hinspielsieges zog der Bundesliga-Zweite zum neunten Mal in seiner Vereinsgeschichte ins Finale eines internationalen Wettbewerbs ein. Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes lobte: „Meine Spieler haben gekämpft wie Helden und haben dieser unglaublichen Atmosphäre widerstanden.“

Derweil steht GWD Minden als erster Bundesliga-Aufsteiger fest. Nach dem 36:28 (16:17)-Heimsieg gegen HC Empor Rostock hat Minden vor den letzten fünf Spieltagen zwölf Punkte Vorsprung auf den vierten Platz und ist von der Konkurrenz nicht mehr einzuholen.