Balingen bestraft BHC-Fehler
Die Bergischen verpassen beim 22:23 in Balingen einen Befreiungsschlag.
Balingen. Mit 22:23 (8:11) verloren am Donnerstagabend die Handballer des Bergischen HC bei HBW Balingen-Weilstetten. Nach einer insgesamt schwachen Vorstellung beider Mannschaften setzte sich das etwas bessere Team knapp durch.
Für den BHC extrem ärgerlich: Selbst eine durchschnittliche Leistung hätte höchstwahrscheinlich für den vierten Auswärtssieg in Folge gereicht.
Es war ein zerfahrenes Spiel, insbesondere in der ersten Halbzeit. Beide Mannschaften produzierten zahlreiche technische Fehler und Fehlwürfe. Die beiden besten Akteure der Anfangsviertelstunde waren die Torhüter beider Teams.
Beim BHC hatte Jan Stochl eine starke Anfangsphase erwischt, profitierte allerdings auch von einer guten Deckungsleistung seiner Vorderleute. Im Balinger Kasten stand mit Matthias Puhle ein Mann, der dem BHC schon zu seinen Düsseldorfer Zeiten oftmals den Schneid abgekauft hatte. Und das tat er auch diesmal. Denn oft genug kamen die Bergischen zu völlig freien Würfen, scheiterten aber.
Fast jeder Feldspieler reihte sich in die immer länger werden Liste der Fehlversuche ein. Puhle parierte dazu noch einen Siebenmeter von Strafwurfexperte Alexander Oelze. Dessen erster Fehlwurf vom Punkt seit fast zwei Monaten.
Schon nach zehn Spielminuten, als der BHC noch mit 4:3 führte, war die Fehlerquote enorm hoch. Und da der BHC die leichten Ballverluste im Angriff nicht abstellen konnte, wurden die Hausherren immer wieder zu Gegenstößen eingeladen und gingen mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause.
Nur ein Mann blieb völlig unbeirrt vom Fehlerfestival seiner Mitspieler: Linksaußen Jens Reinarz war als Goalgetter fast eine Bank. Drei Treffer und ein herausgeholter Siebenmeter bis zum Wechsel. Und nach der Pause machte er genau dort weiter, stibitzte zwischendurch den Balingern auch noch einen zuvor abgefangenen Ball.
Mit zunehmender Spieldauer wurde die Atmosphäre in der mit 2350 Zuschauern ausverkauften Sparkassen-Arena immer hitziger. Der noch am Mittag in Wuppertal fitgespritzte und dann erst wenige Minuten vor Spielbeginn eingetroffene BHC-Spielmacher Hendrik Knudsen schien nach dem Wechsel seinen Rhythmus zu finden, hielt die Gäste mit seinen gewaltigen Würfen von der gestrichelten Linie auf Tuchfühlung.
Doch zu viele Riesenchancen wurden weiterhin vergeben. Balingen konnte eine Zwei- bis Drei-Tore-Führung lange transportieren, bis es am Ende dann plötzlich eng wurde. Auf 20:21 (58.) und 21:22 (59.) kam der BHCl heran. Doch Balingens eingewechselter Torwart Martin Ziemer rettete seiner Mannschaft mit vier Paraden in den Schlusssekunden beide Punkte.