Handball Beim Bergischen HC ohne Zögern gleich unterschrieben
Wuppertal/Essen/Wermelskirchen · Eloy Morante Maldonado nennt sich selbst einen „Bergischen Jungen“ – 2023 wechselt er zu seinem Wunschverein.
Optionen, in den kommenden Jahren den nächsten Schritt in seiner Handballkarriere mit einem Wechsel zu machen, hatte er mehrere. Was kaum verwundert, schließlich kann sich die Entwicklung, die Eloy Morante Maldonado in den vergangenen Monaten beim Handball-Zweitligisten TuSEM Essen hingelegt hat, mehr als sehen lassen. Mit 82 Treffern (davon 18 Siebenmeter) in 18 Partien belegt der 23-Jährige derzeit Platz 22 der Torschützenliste der 2. Liga und mit Abstand Rang eins in der teaminternen Wertung. Zudem kommt er auf 39 Vorlagen. Dies ist auch den Verantwortlichen des Bergischen HC nicht verborgen geblieben, die sich, wie berichtet, die Dienste des Spielmachers ab der Saison 2023/2024 vorzeitig gesichert und damit andere Konkurrenten ausgestochen haben. „Für mich war immer klar: Wenn der BHC anruft, nehme ich einen Stift und unterschreibe“, erzählt Morante Maldonado.
Gründe für eine ganz besondere Beziehung zu den Löwen gibt es viele. Zum Beispiel geografische. Der Deutsch-Spanier stammt aus Wermelskirchen, bezeichnet sich selbst als „Bergischer Junge“. „Ich kenne den BHC von klein auf, hatte in der F-Jugend meine ersten Handballturniere in der Klingenhalle und bin quasi mit dem Verein aufgewachsen.“ Als sich das Angebot abzeichnete und schließlich konkret wurde, musste er also nicht lange überlegen. „Das hat perfekt für mich gepasst“, berichtet Eloy Morante Maldonado zudem von „super Gesprächen“ mit BHC-Geschäftsführer Jörg Föste: „Er hat mich von dem Konstrukt überzeugt.“
Lukas Stutzke ist ein guter Kumpel
Ein weiterer Pluspunkt: Lukas Stutzke. Der Opladener ist einer seiner besten Kumpel. „Uns verbindet eine lange Vergangenheit.“ Zusammen haben sie das Landrat-Lucas-Gymnasium in Leverkusen besucht und eine ähnliche Karriere hingelegt. Über die Nachwuchsabteilung von Bayer Dormagen und diverse U-Nationalmannschaften ging es für sie in den Profibereich. „Dass wir ab der übernächsten Saison wieder in einer Mannschaft spielen werden, ist schon etwas Cooles“, findet Morante Maldonado, der seinen Vertrag in Essen jüngst bis Sommer 2023 verlängert hat.
Nicht zuletzt in gemeinsamen Urlauben hat Stutzke seinem Kumpel viel von seinem Verein erzählt. „Der BHC ist ein etablierter Erstligist, der trotzdem demütig geblieben ist und jungen Spielern das Vertrauen schenkt“, sagt Morante Maldonado über seinen zukünftigen Arbeitgeber. Ihm gefalle „diese bergische Mentalität“. Neben Stutzke wird der Wermelskirchener nach jetzigem Stand auf einige weitere bekannte Gesichter treffen. Wie Tom Bergner, der mit dem Doppelspielrecht in Essen Erfahrung sammelt. Oder Alex Weck, den er noch aus Jugendzeiten kennt, und Yannick Fraatz aus der DHB-Auswahl. Zudem wechselt mit Noah Beyer ein derzeitiger Teamkollege schon in diesem Sommer zum BHC.
Und natürlich trifft er auf Jamal Naji, der auch sein aktueller Trainer ist. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis“, sagt Morante Maldonado über den 35-Jährigen, der im Sommer die Nachfolge von Sebastian Hinze antreten wird. „Ich halte sehr viel von ihm“, sagt der torgefährliche Rechtshänder über den Coach, der seiner Meinung nach nicht ganz unschuldig an seiner Entwicklung ist: „Er hat mich auf jeden Fall weitergebracht.“
In seiner zweiten Saison beim TuSEM ist Morante Maldonado zum absoluten Leistungsträger gereift. Womit er selbst beinahe nicht gerechnet hatte. „Als ich vor zwei Jahren nach Essen gewechselt bin, sollte das für mich nicht zwingend das Sprungbrett meiner Karriere sein. Ich wollte mich erst einmal beweisen“, sagt der Wermelskirchener in aller Bescheidenheit. Seine Entwicklung sei so nicht vorherzusehen gewesen. „Das war schon auch überraschend für mich. Aber umso froher und glücklicher bin ich darüber.“
Schon in der Saison 2020/2021 war eine Entwicklung erkennbar. Es war seine erste im Handball-Oberhaus, in das er am liebsten schon vor dem Wechsel zum BHC zurückkehren will. „Ich möchte dieses Jahr mit dem TuSEM aufsteigen“, sagt er selbstbewusst. Fünf Zähler beträgt der Rückstand auf Platz zwei, den derzeit die HSG Nordhorn-Lingen belegt. Nach Minuspunkten sind es aber nur drei. „Ich bin guter Dinge“, sagt Eloy Morante Maldonado und fiebert dem Wiederbeginn der Meisterschaft am kommenden Freitag ganz besonders entgegen. Denn dann sind er und sein Team eben bei besagter HSG in Nordhorn zu Gast.