Handball Bergischer HC kassiert die zweite Auswärtsniederlage

Großwallstadt/Wuppertal · Beim 28:29 beim TV Großwallstadt lässt der Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga am Mittwoch Souveränität vermissen.

Eloy Morante Maldonado spielt wie hier gegen Konstanz auch in Großwallstadt nicht fehlerfrei, machte aber nach der Pause wichtige Tore, doch zu Punkten reichte es am Ende nicht.

Foto: Kurt Kosler

Trotz eines Kraftakts aber mit zu vielen leichten Fehlern hat der Bergische HC am Mittwochabend in Großwallstadt seine zweite Saisonniederlage kassiert. Das 28:29 (15:14) beim TVG war das dritte Auswärtsspiel in Folge, das die Bergischen nicht gewinnen konnten. Sie bleiben zwar mit einem Spiel mehr als die Konkurrenten an der Tabellenspitze, konnten ihren bisherigen Vorsprung auf die Verfolger aber nicht behaupten.

Es waren von vorne bis hinten 60 hektische Handballminuten, in denen der Tabellenführer trotz guter Besetzung Souveränität vermissen ließ und noch dazu einen miserablen Start hinlegt. Nach 15 fehlerhaften Minuten, in denen man zudem Großwallstadts Torwart Jan Steffen Minerva warm geworfen hatte, sah es bereits gar nicht nach einem Erfolg der Löwen aus. „Das ist Standhandball, was wir hier machen“, wurde Trainer Arnor Gunnarsson, der am gleiche Tag 37. Jahre alte wurde, in der ersten Auszeit deutlich. Da stand es 10:5 für Großwallstadt, wobei auch Lukas Diedrich, der nach seiner überragenden Leistung beim hohen Heimsieg gegen Konstanz zunächst zwischen den Pfosten stand, auch schon ein paar Paraden gezeigt hatte und die Gastgeber ebenfalls nicht fehlerfrei gewesen waren.

Mit mehreren Umstellungen und mehr Aggressivität in der Abwehr konnten die Gäste dann den Rückstand ganz langsam reduzieren. Der junge Sören Servos bekam auf Halblinks in der Abwehr seine ersten Minuten und machte seine Sache gut. Vorne setzte das Trainergespann mit Elias Scholtes und Joannes Wasielewski nun auf zwei Linkshänder im Rückraum. Wasielewski kam langsam auch in Wurflaune, und auch Linksaußen Noah Beyer der anfangs zwei freie Würfe und einen Siebenmeter gegen Minerva vergeben hatte, zeigte jetzt seine übliche Sicherheit bei zahlreichen Gegenstößen und einem super Dreher aus misslichster Situation. Kurz vor der Halbzeit erzielte Beyer beim 15:14 die erste Führung für den BHC, der dann auch einen Ein-Tore-Vorsprung mit in die Halbzeitkabine nahm.

Bis dahin war der BHC mit einem blauen Auge davongekommen. Auch angesichts von zehn Paraden und 41,7 Prozent gehaltener Bälle von Minerva (Diedrich fünf Paraden und 26,3 Prozent) konnten die Gastgeber mit diesem Zwischenergebnis alles andere als zufrieden sein.

Auch nach dem Wechsel blieb es eine ungemein hektische Partie. Selbst wenn der BHC mehrfach – durch schiere Wurfkraft von Wasilewski, Scholtes und Eloy Morante Maldonado – einen Zwei-Tore-Vorsprung herauswarf, kam keine Sicherheit in die Aktionen des Tabellenführers, der auch mehrere Paraden des jetzt im Tor stehenden Christopher Rudeck nicht nutzen konnte, um sich abzusetzen. Im Gegenteil: Großwallstadt konnte immer wieder ausgleichen. Zehn Minuten vor dem Ende stand es 24:24 und Arnor Gunnarsson nahm die Auszeit. Beim folgenden Angriff machte Routinier Gerdas Barbarskas aber einen leichten Fehler und gab Großwallstadt die Gelegenheit, zum ersten Mal seit dem 14:13 wieder in Führung zu gehen. Wäre Rudeck nicht gewesen, hätte es dann sogar 24:26 gestanden. Der BHC glich noch mal aus, ging sogar in Führung, vergab aber durch Julian Fuchs die Chance aufs 27:25, ehe das Pendel hart zurückschlug. Gerdas Babarskas monierte nachher, dass die Schiedsrichter, die kurioserweise aus dem Bergischen (Burscheid) kamen, da ein Rot-Foul an Elias Scholtes nicht geahndet und auf der anderen Seite, einen BHC-Spieler, der ausgerutscht und so in den Gegenspieler gerutscht war, mit zwei Minuten bedacht hatten. Bei 26:29 90 Sekunden vor dem Ende war die Partie praktisch weg. Zehn Sekunden vor dem Ende gelang Babarskas zwar noch das 28:29, mehr war dann aber nicht mehr drin.

Am Sonntag muss der BHC nun auf seine Heimstärke hoffen. Dann kommt mit dem HC Elbflorenz eine Mannschaft in die Uni-Halle, die sicher nicht schwächer einzuschätzen ist als Großwallstadt. Bisher ist die Heimbilanz makellos. Die Tabellenführung steht auf dem Spiel.