Handball Neun Spiele in 35 Tagen: BHC im Dauerstress
WUPPERTAL · Seit dem ersten Spieltag ist der BHC Tabellenführer, 13:3 Punkte stehen zu Buche, Schritt für Schritt soll es weitergehen auf dem Weg zurück in die Bundesliga.
Guter Handball wird auch in der zweiten Liga gespielt, die Rahmenbedingungen eine Klasse unter dem Oberhaus hingegen weisen einen stärkeren Qualitätsabfall aus. Diese Erfahrung musste Markus Pütz als Trainer des Bergischen HC in der vergangenen Woche machen. Die Pressekonferenz nach dem 23:32 bei den Eulen Ludwigshafen nämlich wurde wenig professionell als Fan-Talk vor rund 300 Zuschauern abgehalten und Eulen-Trainer Johannes Wohlrab nutzte diese Plattform dann weniger zu einer sachlichen Analyse als zu einer Werbeveranstaltung für sein Team. Geklatsche, Gejohle und Getröte begleiteten seine Aussagen, auf der anderen Seite des kleinen runden Stehtisches machte Pütz gute Miene zum bösen Spiel. „Diese Veranstaltung war schon arg grenzwertig“, meinte der 38-Jährige.
Die verdiente Niederlage in der Kurpfalz hatte auch Pütz nicht in Abrede gestellt, mit dem 34:23 gegen Aufsteiger HSG Konstanz konnte die von ihm und Arnor Gunnarsson angeleitete Mannschaft aber am Sonntag in der Wuppertaler Uni-Halle wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Doch der Spielplan kennt kein Erbarmen. Mit den Partien beim TV Großwallstadt (Mittwoch, 20 Uhr, Elsenfeld) sowie gegen Aufstiegsanwärter HC Elbflorenz Dresden (Sonntag, 17 Uhr, Uni-Halle) folgt gleich die nächste englische Woche. „Neun Spiele binnen 35 Tagen, so ein Pensum habe ich noch nie erlebt. Wir müssen mit den Kräften gut haushalten. Die Aufgaben werden schwerer, aber wir wollen jedes Spiel gewinnen“, sagte Pütz.
Seit dem ersten Spieltag ist der BHC Tabellenführer, 13:3 Punkte stehen zu Buche, Schritt für Schritt soll es weitergehen auf dem Weg zurück in die Bundesliga. Umso wichtiger, dass in Tomas Babak ein absoluter Leistungsträger wieder zur Verfügung steht. Der 31-jährige Tscheche musste in den vergangenen Wochen aufgrund einer Oberschenkel-Verletzung passen und wurde als Rückraum-Regisseur sowohl beim glücklichen 31:31 in Hüttenberg und in Ludwigshafen schmerzlich vermisst. „Es fehlte nicht nur seine Klasse, es mussten zudem andere länger spielen. Diesen Kräfteverschleiß konnten wir bei den Eulen dann nicht mehr kompensieren“, erklärte Pütz.
Dennoch ist der gebürtige Remscheider mit dem Start insgesamt zufrieden und froh darüber, dass die Integration der Zugänge recht gut gelang. „Es wird unterschätzt, wenn acht neue Spieler im Kader stehen. Sie zu integrieren geht nicht mal eben so, aber bei uns ging es glücklicherweise doch zügig.“