Handball BHC-Ass Max Darj spielt mit Schweden bei der WM um Gold
Die am Freitag erfolgte Absage des Lemgo-Spiels gibt dem BHC mehr Zeit, sich auch auf den langfristigen Ausfall von Maciej Majdzinski einzustellen. Darj mit Schweden im WM-Finale gegen Dänemark.
Der Kreuzbandriss von Maciej Majdzinski, das WM-Halbfinale mit Kreisläufer Max Darj und die vorzeitige Absage der Partie gegen Lemgo zum Bundesliga-Start nach der WM - bei Handball-Bundesligist Bergischer HC gab es am Freitag gleich drei große Themen. Lemgo hatte bei der Liga die Verlegung der Partie vom 6. Februar in der Uni-Halle beantragt, weil noch drei Spieler der Ostwestfalen bis zum Wochenende bei der WM aktiv sind. Dem hat die Liga stattgegeben. Einen Nachholtermin gibt es noch nicht.
Beim BHC ist Max Darj der Einzige, der bei der WM noch dabei ist. Und wie! Er wird am Sonntag in Kairo mit den Schweden gegen Dänemark um die Gold-Medaille spielen (17.30 Uhr). Beim BHC saßen sicher alle vor dem Bildschirm, als am Freitag bei Eurosport das Halbfinale der Schweden gegen Frankreich ausgestrahlt wurde. Sie sahen beim 32:26 eine tadellose Leistung der Skandinavier, die vor allem auf einer hervorragenden Abwehrarbeit fußte. Und an dieser wiederum war Darj maßgeblich beteiligt. Vorne wurde er seltener eingesetzt, blieb ohne Torerfolg, wobei die Schweden ihr Spiel eher über außen anlegten.
Viel traurige Zusatzarbeit bescheren den Verantwortlichen des BHC dagegen der Kreuzbandriss und der langfristige Ausfall von Maciej Majdzinski. Nach der Rückkehr des kaum zum Einsatz gekommenen Ragnar Johannsson in seine isländische Heimat war der Plan des Bundesligisten, die Saison mit David Schmidt und Majdzinski im rechten Rückraum durchzuspielen. Option eins ist nun laut Geschäftsführer Sport Jörg Föste, Ersatz für den polnischen Nationalspieler zu finden. „Es muss sinnhaftig sein, was bedeutet, jemanden zu verpflichten, von dem wir auch über den 30. Juni 2021 hinaus voll überzeugt sind“, sagt Föste. Auch ohne diesen Willen der Löwen sei es schwer, ein Halbjahres-Engagement zu realisieren. Während Föste eine Rückkehr Johannssons ausschließt, würden zwei andere Optionen verfolgt. So könnte die Position im rechten Rückraum aus dem Kader heraus mit einem Rechtshänder besetzt werden. Ebenfalls diskutabel: ein Comeback des langjährigen Kapitäns Kristian Nippes, der für Entlastung von Schmidt sorgen könnte.
Trainer Sebastian Hinze will die Situation in Ruhe bewerten, ist froh, dass er durch Absage des Spiels gegen Lemgo nun ein paar Tage mehr Zeit hat, im rechten Rückraum Lösungen mit Rechtshändern einzustudieren. „Wir haben uns in dieser Saison daran gewöhnt, dass wir es nehmen müssen, wie es kommt“, so Hinze. Dass es erst in zwölf Tagen wieder um Punkte geht, gibt ihm auch mehr Zeit, die eigenen WM-Vertreter behutsam einzubauen. David Schmidt, Lukas Stutzke und Arnor Gunnarsson steigen am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining ein. Der übrige Kader setzt dieses nach freiem Sonntag am Montag fort. gh/jk