BHC atmet auf: Szilagyi nicht ernsthaft verletzt

Spielmacher zieht sich bei Vier-Länder-Turnier eine Bänderdehnung im Knöchel zu.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Die Rolle hinter der Bank und als derjeniger, der die Schlüsselverantwortung für die Kabine besaß, war eine ungewohnte für Viktor Szilagyi. Im Rahmen des Vier-Länder-Turniers nahm der Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft und des Bergischen HC aber auch diese Jobs gerne zum Wohle seines Teams an.

Im Krefelder KönigPalast war der 35-Jährige so nur Augenzeuge der glatten 22:30-Niederlage gegen Island, hatte sich der torgefährliche Spielmacher nach drei Treffern beim 29:28 über den Gastgeber und späteren Turnier-Sieger Deutschland doch eine schmerzhafte Fußverletzung zugezogen.

„Es ist nichts gebrochen“, vermied Szilagyi am Samstag eine konkrete Einschätzung, versprühte insgesamt aber Zuversicht — und ließ damit sowohl Österreichs Coach Patrekur Johannesson, einst Trainer-Kandidat bei den „Löwen“, wie auch die Verantwortlichen in Solingen aufatmen. Mittlerweile steht die Verletzung fest: Bänderüberdehnung und Bluterguss im Knöchel.

Zwei Physiotherapeuten kümmern sich intensiv um Viktor Szilagyi, denn Akteure seines Kalibers sind im Team Austria die Ausnahme. „Wir haben in der Mannschaft eine große Euphorie“, glaubt er, dass die aktuelle Verfassung während der Europameisterschaft (12. bis 26. Januar in Dänemark) über vieles entscheidet. Und die sprach am vergangenen Wochenende angesichts eines weiteren 31:30-Erfolges über Russland nicht gerade gegen die „Ösis“.

Während Szilagyi fest für die bevorstehenden Titelkämpfe gesetzt ist, müssen zwei andere BHC-Profis noch um ihr Ticket bangen. Gute Karten hat dabei Szilagyis LandsmannMaximilian Hermann, der mit Janko Bozovic vom TV Emsdetten auch gegen Island ein torgefährliches Duo im rechten Rückraum bildete. „Wir sind nur zu Zweit, da glaube ich schon an meine Chance“, meinte Hermann nach der Partie, aus der er humpelnd ging — ein Schlag aufs Knie hatte aber keine gravierenden Folgen.

Hinter Top-Mann Robert Weber vom SC Magdeburg könnte auch Richard Wöss die EM ansteuern. Der Rechtsaußen der Bergischen Löwen erzielte in Krefeld eines der schönsten Tore, verfehlte allerdings einmal vom eigenen Wurfkreis aus auch das verwaiste isländische Gehäuse.

In einer Hinsicht war sich das österreichische BHC-Trio einig: „Das ist hier eine komplett andere Situation“, meinte Wöss stellvertretend zur Thematik, ob man in der Nationalmannschaft den finalen Vereinsfrust 2013 wegspülen könne. Und ebenso seien es zwei verschiedene Paar Schuhe, wie man möglicherweise wieder zum Club zurückkehre. Ob mental gestärkt oder körperlich geschwächt — dieser Herausforderung müssen sich alle Nationalspieler stellen.