Gummersbach verdirbt dem BHC das Fest
Wuppertal. Bitterer Abschluss eines für den Bergischen HC insgesamt so erfolgreichen Handball-Jahres: Mit 27:34 (16:18) wurde der bisher so wackere, gestern Abend aber schwache, Aufsteiger in der erneut ausverkauften Solinger Klingenhalle vom Tabellen- und Bergischen Nachbarn VfL Gummersbach am Ende regelrecht überfahren.
Durch die sechste Niederlage in Folge rutschen die Löwen vor Beginn der EM-Pause noch hinter Gummersbach, das sie im Hinspiel deutlich bezwungen hatten, auf Rang 14 ab.
Einziger Trost: Der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz beträgt weiter sechs Punkte.
Nur zu Beginn zeigten die Hausherren gegen die mit viel Selbstvertrauen angereisten Gäste zumindest im Angriff eine konzentrierte Leistung. Ohne Alex Oelze (Brustmuskelverletzung) und Pechvogel Arnor Gunnarsson (hatte sich in Hamburg einen Einriss im Meniskus zugezogen), dafür aber wieder mit Kristian Nippes agierten die Löwen mit viel Schwung. Hinzu kam ein zunächst starker Regissuer Viktor Sziláygyi.
Den anfänglichen Zwei-Tore-Vorsprung konnte der BHC aber nicht lange halten, insbesondere weil man Gummersbachs Mittelmann Christoph Schindler gar nicht in den Griff bekam. Sein fünftes Tor erzielte er bereits nach 13 Minuten, wurde erst danach zeitweise mit einem vorgezogenen Deckungsspieler bedacht. Gummersbach wirkte ab dieser Phase nervenstärker, zeigte durch Carsten Lichtlein und Borko Ristovski auch die insgesamt besseren Torwartleistungen.
Zu einem entscheidenden Knackpunkt beim BHC wurde zudem einmal mehr die Siebenmeter-Schwäche. Nachdem Christian Hoße beim ersten gleich an Lichtlein gescheitert war, schien mit Emil Berggren endlich ein sicherer Schütze gefunden. Vier Siebenmeter versenkte der Schwede eiskalt, knallte den Ball dann aber beim fünften vor den Pfosten und warf direkt nach dem Wechsel seinen sechsten drüber.
Gummersbach nutzte das, zog auf vier Tore davon. Auch wenn der BHC kurzzeitig durch den giftigen Jan Artmann noch einmal zurückzuschlagen schien, war die Partie danach praktisch gelaufen.
Am Ende hatten die Gäste gegen die nun mutlos wirkenden und in der Abwehr nie den richtigen Zugriff findenden Gastgeber keine Mühe mehr, den klaren Erfolg einzufahren.
Für den BHC gilt es nun, sich in der Winterpause neu aufzubauen, denn gleich am 8. Februar geht es zum ThSV Eisenach, der sechs Punkte hinter den Löwen auf dem ersten Abstiegsplatz liegt.