Handball-Bundesliga BHC bittet zum Schluss-Akkord
Zum letzten Heimspiel der Saison erwartet der Handball-Erstligist am Samstag den Vierten Melsungen in der Uni-Halle. Es gibt Verabschiedungen.
Am 30. Mai 2015 verabschiedete sich der Bergische HC in der vergangenen Saison von seinen Fans. Er tat dies trotz der schweren Fußverletzung von Kapitän Viktor Szilágyi mit einer ansprechenden Leistung, wenngleich in der Klingenhalle eine 28:29-Niederlage zu Buche stand - gegen die MT Melsungen. Die wird auch am kommenden Samstag wieder der finale Heim-Rivale der „Löwen“ sein. Ab 19 Uhr will sich das Team von Sebastian Hinze dem hochkarätigen Gegner zum Trotz mit einem Erfolgserlebnis von den eigenen Fans verabschieden.
„Wir haben einen guten Ergebnislauf und waren auch spielerisch gut. Deshalb hoffen wir abschließend auf ein sehr, sehr gutes Spiel“, sagt der BHC-Trainer. Erst im bislang letzten Wuppertal-Heimspiel hatte seine Mannschaft den Fluch in der Uni-Halle bezwungen und dort die ersten Zähler der Spielzeit einfahren können. Dem Sieg über Magdeburg folgten in Windeseile gleich drei weitere doppelte Punktgewinne: in Lübbecke, gegen Wetzlar, in Balingen.
Hat der Coach seinen Profis einen Zaubertrank verabreicht? „Wir verfügen schon in der gesamten Rückrunde über die Stabilität, bei der sich alle sicher waren, dass sie sich auszahlt“, erklärt Hinze die Erfolgsserie, die im Falle eines fünften Triumphs hintereinander Vereinsrekord bedeuten würde. Dass dies trotz Rückenwind und Heimvorteil sehr schwer wird, liegt auch in der personellen Ausstattung des Gegners begründet. Gerade erst hat Melsungen dem THW Kiel mit 30:29 den Zahn gezogen, Akteure wie Keeper Johan Sjöstrand, Torjäger Momir Rnic, die Müller-Zwillinge oder Rechtsaußen Johann Sellin zählen zur Bundesliga-Extra-Klasse. Sebastian Hinze verweist zudem auf das gekonnte Zusammenspiel zwischen Rückraum und Kreis: „Melsungen ist in der Liga die Nummer eins der Kleingruppe.“
Der BHC-Trainer, der gegen die MT auf eine sattelfeste Abwehr setzt und den aktuellen zwölften Rang als optimale Platzierung ins Visier genommen hat, muss im rechten Rückraum möglicherweise erneut alleine mit Maciej Majdzinski (20) zurechtkommen. Kein Problem für Hinze, der dem fünffachen Torschützen von Balingen hohes Leistungsvermögen bescheinigt. „Es gibt wenige in dem Alter, die soweit sind wie er“, lobt Hinze den polnischen Nationalspieler - und auch den BHC: „Da hatten wir bei seiner Verpflichtung im Winter wohl eine gute Idee gehabt.“
Auch gestern hat der Vorverkauf für den letzten Heimauftritt nicht wirklich angezogen, am Abend waren noch 646 Tickets für das Match in der Uni-Halle zu haben. Sebastian Hinze & Co. hoffen auf eine Steigerung, zumal nach der Partie die sicher emotionale Verabschiedung der langjährigen Leistungsträger Viktor Szilágyi und Maximilian Weiß ansteht. Weiß hört vorerst auf, will auf Weltreise gehen. Szilágyi wird nach seiner langen Karriere künftig als Sportlicher Leiter eine tragende Rolle außerhalb des Spielfelds einnehmen.