BHC entführt im Krimi einen Punkt
Nach dem 29:29 bei GWD Minden bleiben die Bergischen Vierter.
Wuppertal. Nach den „englischen Wochen“, die der Bergische HC mit dem Coup in Wetzlar und 8:0-Punkten hintereinander gekrönt hatte, widmete sich Sebastian Hinze der nächsten Phase: mit dem ganz wichtigen Dreierpack gegen Melsungen, in Minden und gegen Balingen.
Der erste Zähler aus dieser „Serie“ ist seit Sonntagabend perfekt. Dennoch bot der 29:29-Teilerfolg in Minden für den Trainer keinen Anlass für Euphorie. „Wir sind nicht bereit für beide Punkte gewesen, da müssen wir ’dran arbeiten“, sagte der Aufstiegscoach, der insbesondere den Drei-Tore-Führungen nachtrauerte. Sein Team habe es nicht geschafft, 60 Minuten volle Konsequenz zu beweisen.
„Es ist ein sehr wichtiges Spiel“, wurde Viktor Szilágyi im Programmheft des TSV GWD Minden zitiert. Die Kollegen des BHC-Kapitäns machten nach ihrem Eintreffen in der Kampa-Halle über ihren hohen Konzentrationsgrad sogleich klar, dass trotz des tollen Saisonstarts am Sonntag Abstiegskampf angesagt war.
Aber es wurde mehr. Wie schon beim glücklichen Sieg in Wetzlar entwickelte sich ein wahrer Krimi, der erst mit der Parade von Mario Huhnstock, dem abgepfiffenen Tor von Christian Hoße und dem nichts mehr einbringenden direkten Freiwurf von Emil Berggren endete. 200 Gäste-Fans feierten dennoch einen verdienten Zähler bei einem gerechten Remis.
Sebastian Hinze hatte seinen zuletzt obligatorischen 15er-Kader zur Verfügung, mit Duje Miljak, Fabian Gutbrod und Benjamin Meschke blieben drei „Löwen“ zunächst inaktiv. Wie schon gegen Melsungen vor den Augen von Bundestrainer Martin Heuberger gelang dem BHC mit 4:1 ein hervorragender Start.
Gestützt auf eine Paraden-Flut von Keeper Björgvin Gustavsson ging es temporeich gegen die offensiv ausgerichtete Mindener Abwehr zur Sache — bis bei Szilagyi & Co. für einige Minuten die Angriffsaktionen missglückten und Minden parallel dazu einen Gang höher schaltete.
Erst mit dem 6:9-Rückstand setzten die Gäste zum Comeback an, das mit dem 12:10 seinen Höhepunkt erfuhr. Es hätte noch besser in die Kabinen gehen können, aber sowohl Alexander Oelze (Heber) als auch Emil Berggren scheiterten per Siebenmeter am prächtig reagierenden Neu-Nationaltorwart Jens Vortmann. Berggren korrigierte seinen Patzer dann in letzter Sekunde mit einem Hammer-Tor von der Mittellinie.
Das gute Kreisläufer-Spiel des Erstliganeulings setzte sich fort, zum Glück nicht die Siebenmeter-Flaute: Oelze traf dreimal vom Punkt und hielt Minden erst einmal auf Distanz. Dann kam die Zeit des eingewechselten Keepers Mario Huhnstock, der beim Stande von 23:20 von den Anhängern gefeiert wurde. Fast zu früh, denn GWD gab nicht auf.
Am Ende setzte Hinze noch den abwehrstarken Kreisläufer Benjamin Meschke erstmals ein. Der war über den Punktgewinn natürlich besonders glücklich: „Ich habe versucht, zu helfen und denke, dass es gelungen ist.“