BHC genießt und atmet durch

Nach drei Siegen in kurzer Folge geht es am Sonntag schon wieder nach Wetzlar.

Wuppertal. Ein Tag Ausruhen war am Donnerstag für die Handballhelden des Bergischen HC angesagt, um nach dem überaus erfolgreichen Verlauf der beiden englischen Wochen, die bereits drei Siege in Serie gebracht haben, Kraft für den „Schlussakkord“ am Sonntag schöpfen zu können. Ginge es nach der Tabelle, wo der BHC derzeit auf dem fünften Platz steht, würde er sogar als Favorit zur HSG Wetzlar reisen (Anwurf 17.15 Uhr Rittal-Arena).

Derartige Begrifflichkeiten blockt Trainer Sebastian Hinze ab. „Favoritenrolle? Nein. Das kann man ja realistisch einschätzen, dass das nicht der Fall ist,“ sagt er angesichts des gestandenen Erstliga-Teams auf der anderen Seite. Das ist mit 2:6-Punkten weniger stark gestartet. Auch der zweimalige Welthandballer Ivano Balic (34), den die Hessen vor der Saison verpflichtetet hatten, konnte am Mittwoch die 26:35-Klatsche beim HSV Hamburg nicht verhindern. Der Kroate traf einmal, Ex-Wuppertaler Jens Tiedtke sechsmal.

Der Drang auf Wiedergutmachung vor eigenem Publikum dürfte bei der HSG umso größer sein. „Wir werden wie immer sehen, ob etwas möglich ist, und die Chance, wenn sie sich bietet, ergreifen“, sagt Sebastian Hinze.

Ergriffen hat in seinem homogenen Team zuletzt vor allem Emil Berggren seine Chance. Acht Tore gegen Gummersbach, nun neun gegen Eisenach — der manchmal als zu eigensinnig geltende Schwede, blüht in der ersten Liga auf. „Er schafft es immer besser, seine große Qualität in den Dienst der Mannschaft zu stellen“, sagt Kapitän Viktor Szilágyi. „Wenn sich alle auf Viktor konzentrieren, muss ich nur aus acht, neun Metern werfen“, gibt der das Lob zurück. Sebastian Hinze sieht in dem guten Zusammenspiel aber auch das Ergebnis der Saisonvorbereitung: „Ich hoffe und ich glaube, dass Emil begriffen hat, dass er erfolgreich ist, wenn er auch diszipliniert ist.“ Hinze meint dabei vor allem die Wurfvorbereitung. Früher hatte man manchmal den Eindruck, Berggren wolle mit dem Kopf durch die Wand, derzeit nutzt er zielgenau jede sich bietende Lücke. Ein Trumpf, der nun auch in Wetzlar stechen soll.