BHC erwartet am Samstag wütende Kieler
Die Bergischen sind am morgigen Samstagabend in der Uni-Halle (19 Uhr) nur krasser Außenseiter.
Wuppertal. Es ist das Heimspiel schlechthin, das man als eingefleischter Handballfan nicht verpassen will. Am morgigen Samstag erwarten die Handballer des Bergischen HC den THW Kiel. Aufsteiger gegen Rekordmeister, krasser Außenseiter gegen hoher Favoriten. Die Uni-Halle ist seit Wochen ausverkauft. Anwurf ist um 19 Uhr.
„Wir müssen etwas Besonderes vollbringen, um den THW zu schlagen“, sagt BHC-Trainer Sebastian Hinze. Genau wie zu Saisonbeginn, als es den Bergischen gelang, den frischgebackenen Champions League-Sieger HSV Hamburg zu bezwingen. Die Hanseaten waren damals durch die Reise zur Club-WM geschlaucht nach Solingen gekommen. Vielleicht gibt es eine gewisse Parallele zu den Kielern, die am Mittwoch durch eine 30:32-Heimpleite gegen die Rhein-Neckar Löwen im DHB-Pokal angeschlagen scheinen. Nur drei Tage nach der Demontage der Füchse Berlin, als der Doublesieger mit der Schlagzeile „Das Imperium schlägt zurück“ gefeiert wurde, musste das sieggewohnte Starensemble einen Rückschlag hinnehmen.
„Für uns ist die Niederlage des THW eher suboptimal, denn ich kann mich nicht daran erinnern, wann die Kieler zweimal hintereinander verloren haben“, sagt Hinze. Um die Grundlage dafür zu schaffen, tatsächlich etwas Besonderes zu vollbringen, erwartet er von seinen Spielern, dass sie vor allem im Paket Abwehr/Torwart besser funktionieren. Das passte zuletzt bei der Niederlage in Lübbecke nicht wie erhofft.
Dass die Gegner in den Duellen gegen Lübbecke und Lemgo eben keine besonderen Leistungen vollbringen mussten, um den BHC in die Schranken zu weisen, wurmt Hinze nach wie vor. So habe man es auch nicht geschafft, aus dem vergangenen Spiel mit einem guten Gefühl herauszugehen, bemängelt der Coach. Die Acht-Tore-Niederlage in Lübbecke hat er sich noch einmal gründlich auf Video angeschaut und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Leistung eigentlich gar nicht so schlecht gewesen sei, wie es das Ergebnis vermuten ließe. Aber es sei eben auch so, dass derzeit viele Dinge nicht mehr so leicht klappen würden, wie in der Phase zu Saisonbeginn, als der BHC von Erfolg zu Erfolg geeilt war.
Nach nur einem Sieg aus den vergangenen sieben Spielen sind die Bergischen in der Tabelle inzwischen in den zweistelligen Bereich abgerutscht. Mit den kommenden Duellen gegen wütende Kieler (die sich nach dem Pokalaus noch intensiver auf die Meisterschaft fokussieren werden) und den HSV Hamburg (der nach der Hinspielniederlage auf Revanche sinnt) scheint ein Anwachsen der Negativserie auf 2:16-Punkte wahrscheinlich. Ob es gegen diese Gegner gelingt, zumindest mit einem guten Gefühl vom Feld zu gehen, ist die spannende Frage. Nach einer exakt dreimonatigen Pflichtspielpause (Kieferwinkelfraktur) feiert BHC-Rechtsaußen Arnor Gunnarssson gegen Kiel sein Comeback.