Handball-Bundesliga BHC landet höchsten Sieg seiner Bundesliga-Geschichte
Der Handball-Bundesligist BHC hat gegen Nordhorn eine Serie von fünf Niederlagen in Folge beendet. Vor dem Spiel gab es bereits gute Nachrichten.
Handball-Bundesligist Bergischer HC hat den ersehnten positiven Jahresabschluss geschafft. Mit 31:18 (14:9) besiegten die Löwen am Sonntag in der mit 2928 Zuschauern ausverkauften Wuppertaler Uni-Halle Schlusslicht HSG Nordhorn-Lingen deutlich und beendeten damit eine Serie von fünf Niederlagen. Um zwei Ränge verbessert als Tabellenzehnter geht der BHC in die EM-Pause und konnte den Abstand zum ersten Abstiegsplatz bei sieben Punkten konstant halten. Dort gewann Ludwigshafen gegen Göppingen, was den Wert des BHC-Sieges noch unterstrich.
Majdzinski garniert die
Vertragsverlängerung
Vor dem Spiel gab es bereits gute Nachrichten. Die Verträge von Maciej Majdzinski und Lukas Stutzke sind jeweils bis 2022 verlängert worden, bei Majdzinski um zwei Jahre, bei Stutzke um ein Jahr. Damit hat der BHC sowohl im rechten als auch im linken Rückraum zwei Kräfte länger an sich gebunden, die mit ihrer beachtlichen Entwicklung vermutlich noch lange nicht am Ende sind. Majdzinski zeigte seine großen Qualitäten nach nervösem Beginn auf beiden Seiten dann auch mit zwei herrlichen Rückraumtoren. Dynamischer Anlauf, knallharter Wurf aus nur kurzer Ausholbewegung in die kurze Ecke - das war Klasse.
Ansonsten war drei Tage nach dem 26:29 gegen die Rhein-Neckar Löwen zwar die Entschlossenheit zu spüren, doch lief aus einer sehr stabilen Deckung heraus nach vorne lange nicht alles rund, gab es wieder eine beachtliche Zahl von Fehlwürfen.
BHC-Trainer Sebastian Hinze hatte diesmal auf Ragnar Johannsson im rechten Rückraum verzichtet und dafür Rechtsaußen Yannick Fraatz wieder in den 16er-Spielkader aufgenommen. Fraatz war 2018 aus Nordhorn gekommen und durfte in den letzten 15 Minuten ran.
Vor allem weil in dieser Phase das Tempospiel funktionierte, baute der BHC zwischen der 10. und 20. Minuten seinen Vorsprung auf sechs Tore aus. Dabei war ein herrlicher Notwurf von Linksaußen Jeffrey Boomhouwer hinter dem Rücken. Dem Niederländer gelang kurz darauf nach ebenso schönem Zuspiel von Geburtstagskind Tomas Babak (er war am Samstag 26 Jahre alt geworden) gleich sein nächster Treffer zum 12:6.
Leider ging es bis zur Pause nicht so weiter. Das 14:9 nach 30 Minuten war dennoch recht komfortabel, was aber in erster Linie an der gut arbeitenden Deckung vor dem erneut guten Tomas Mrkva im Tor lag und daran, dass die erst mit zwei Punkten ausgestatteten Gäste keine Bäume ausrissen. „Ich muss es so sagen, wir haben Kacke gespielt“, sagt Trainer Geir Sveinsson nachher drastisch.
Nach der Pause wurde es kurzzeitig richtig wild. Haarsträubende Abspielfehler und Fehlversuche auf beiden Seiten wechselten sich dann wieder mit schneller Torfolge ab, wobei der BHC seinen Vorsprung zunächst verteidigte und dann ab der 37. Minute aufstocken konnte. Jetzt war Spielwitz zu sehen, beim BHC das Eis und beim Gast endgültig der Glaube gebrochen, hier noch eine Chance zu bekommen. Herrlich etwa der Heber von Kreisläufer Max Darj zum 23:14 über Torwart Björn Buhrmester hinweg, an dem er zuvor dreimal aus sechs Metern gescheitert war. Vom Siebenmeterpunkt aus traf jetzt der 19 Jahre alte Alexander Weck sicher, nachdem vorher die Routiniers Gunnarsson und Boomhouwer zusammen drei Mal gescheitert waren. Weck wurde in kaum zehn Einsatzminuten mit fünf Treffern, davon drei per Siebenmeter, noch der beste BHC-Schütze des Tages und so wurde es sogar noch der höchste Sieg in der BHC-Bundesliga-Geschichte.