BHC muss in den Norden
Bei Aufsteiger Henstedt-Ulzburg will der Zweitligist am Samstag die Mission Aufstieg fortsetzen.
Wuppertal. Da mussten im vergangenen Jahr die meisten Handball-Fans überhaupt erst mal auf der Deutschland-Karte nachschlagen. Henstedt-Ulzburg — wo sollte das denn bitte sein? Nördlich von Hamburg endete dann die Suche nach dem frischgebackenen Zweitliga-Aufsteiger. Am Samstag (Anwurf 19 Uhr) werden die Handballer des Bergischen HC nun auch erstmals vor Ort vorstellig werden und in der 800 Zuschauer fassenden Sporthalle Maurepass auflaufen. Das Ziel wie üblich: zwei Punkte.
Im Hinspiel hatten die Bergischen beim 35:26 auch tatsächlich wenig Mühe mit dem Neuling, der zuletzt zwei wichtige Auswärtssiege in Leutershausen und Ferndorf feierte. Die Norddeutschen rangieren in der Tabelle dennoch nur auf dem drittletzten Rang — vor allem deswegen, weil sie zu oft gegen die Konkurrenten im Abstiegskampf verloren haben. Doch die Nichtabstiegsplätze sind nur einen einzigen Sieg entfernt. Und das hat der SVH nicht zuletzt seinen tollen Auftritten gegen die Besseren der Liga zu verdanken. Das bewies er schon bei seinen Siegen gegen Leipzig, Friesenheim und Bietigheim sowie den Unentschieden in Hüttenberg und Eisenach. Sogar am ganz großen Coup schnupperten die „Frogs“, als sie nach 43 ganz starken Minuten mit 21:15 bei Spitzenreiter Emsdetten vorne lagen, sich dann am Ende aber noch unglücklich mit 24:27 geschlagen geben mussten.
Der SV Henstedt-Ulzburg ist zwar noch keine große Nummer im deutschen Handball, aber es käme nicht von ungefähr, wenn sich der Verein, der 35 verschiedene Sportarten anbietet, als hochklassige Handball-Adresse etabliert.
Den BHC erwartet schon jetzt ein schlagkräftiger Gegner, der sich in der Winterpause mit Rückraumspieler Kevin Wendlandt verstärkte. Der ehemalige Juniorennationalspieler hatte auch mal ein kurzes Gastspiel beim BHC, konnte sich dort aber nicht durchsetzen.
BHC-Trainer Sebastian Hinze hat in der Spielpause seine Mannschaft mit hoher Intensität trainieren und viel im Abwehrbereich arbeiten lassen. „Ich glaube, wir haben die Zeit gut genutzt“, sagt Hinze, der seit Anfang der Woche auch wieder auf Max Weiß zurückgreifen konnte. Der Kreisläufer ist nach überstandener Schulterverletzung eine Alternative für Samstag. Wobei Hinze da im Moment eher noch von einem Kurzeinsatz ausgeht.
Mit aufgeladenen Akkus wird sich der BHC-Tross bereits heute auf den Weg gen Norden machen, bei Hamburg übernachten und am Samstagmorgen noch einmal trainieren. Nur einer der BHC-Löwen ist momentan noch merklich geschlaucht. Spielmacher Viktor Szilagyi, der sich am Mittwochabend nach seinen Länderspielen mit der österreichischen Nationalmannschaft (13 Treffer bei Sieg und Unentschieden gegen Vizeeuropameister Serbien) zurückmeldete.