BHC mutig gegen Flensburgs Stars
Beim Heimspiel gegen das Weltklasseteam ist der Bergische HC am Samstag in der Uni-Halle ein beachteter Außenseiter.
Wuppertal. Mittelbar war es die SG Flensburg-Handewitt, die BHC-Trainer Sebastian Hinze vor 18 Monaten zu seinem Erstliga-Debüt auf der Trainerbank verhalf. Denn nach einer desolaten Vorstellung beim 20:37 waren die Tage des damaligen BHC-Coaches HaDe Schmitz gezählt, und das Duo Hinze/Moen übernahm für die letzten drei Saisonspiele. Der Klassenerhalt war da schon kaum mehr möglich.
Das sieht gänzlich anders aus, wenn die Weltklassehandballer von der Förde am Samstag um 19 Uhr ihre Visitenkarte in der erneut ausverkauften Uni-Halle abgeben. Zwar sind die Gäste wieder haushoher Favorit, aber der BHC kann mit 13:7-Punkten gelassener sein bisher so erfolgreiches Motto verfolgen: „In jedem Spiel sehen, was geht, und wenn etwas geht, bereit zu sein.“
Warum das am Dienstag im Pokal in Wetzlar erstmals seit langem nicht gelang, hat Hinze mit der Mannschaft analysiert (zu viele Fehlwürfe, technische Fehler und fehlende Frische), aber auch abgehakt. „Die Bundesliga ist ein anderer Wettbewerb, und da sah es bisher für uns sehr gut aus“, sagt er und sieht keinen Grund, warum das Team sein Selbstvertrauen verlieren sollte. „Die Situation ist eine andere als vor zwei Jahren gegen Flensburg“, bestätigt auch Alex Oelze. „Damals standen wir mit dem Rücken zur Wand, jetzt haben wir einen Lauf“, sagt der 29-Jährige, dessen Übersicht und Tore aus dem Rückraum dazu beigetragen haben, dass der BHC nach dem Wiederaufstieg so gut dasteht. „Für mich ist Alex einer der besten Mittelleute der Liga. Ich würde mir nur wünschen, dass er das selbst erkennt“, sagt Trainer Hinze über Oelze, der etwas im Schatten von Viktor Szilágyi steht, obwohl er oft kongenial mit ihm zusammenspielt.
Mit dem 35-Jährigen Szilágyi führt der BHC gerade Gespräche über eine Vertragsverlängerung. „Ich kann mir gut vorstellen, ein Jahr dranzuhängen, fühle mich hier wohl,“, sagt Szilágyi, der sich in seinem Alter aber auch Gedanken über seine mittelfristige Zukunft macht. Der BHC sei sein erster Ansprechpartner. Szilágyi dürfte aber auch woanders begehrt sein. Dierk Schmäschke, Manager der Flensburger, ist überzeugt, „dass Viktor in jeder Mannschaft der ersten Liga spielen könnte“, für Trainer Vranjes ist er zudem „ein ganz feiner Mensch“. Aus Flensburg hatte der BHC Szilágy vor gut einem Jahr geholt.