BHC-Triumphzug in der Uni-Halle
Beim Debüt in Wuppertal begeistert der Erstliga-Neuling mit einem 31:27 gegen Magdeburg vor ausverkauften Rängen.
Wuppertal. „Oh, wie ist das schön“, sangen die Zuschauer in der Uni-Halle am Samstag schon Minuten vor dem Abpfiff des Handball-Schlagers zwischen dem Bergischen HC und dem SC Madgeburg. Gegenstoß auf Gegenstoß brachte der Aufsteiger zu diesem Zeitpunkt im Tor der Gäste unter, und es war klar, dass der Sieger nur BHC heißen konnte. Das Ergebnis von 31:27 (12:13) drückte dann nur unzureichend aus, wie deutlich die Gastgeber den Kiel-Bezwinger SCM am Ende einer intensiven Partie beherrschten.
„Wir haben noch einmal alles versucht, aber der BHC war zu gut und zu clever“, kam das größte Lob für den Aufsteiger nachher wohl von Magdeburgs Trainer Frank Carstens. Besser hätte sich der BHC, der an Magdeburg vorbei auf einen sensationellen sechsten Tabellenplatz kletterte, seine Heimpremiere in der Uni-Halle auch von der Dramatik her kaum vorstellen können. War BHC-Trainer Sebastian Hinze mit der ersten Hälfte noch gar nicht zufrieden gewesen, drehten die Löwen nach dem Wechsel richtig auf und machten den Kessel der Uni-Halle zu einem Tollhaus.
Dass die Halle mit offiziell 2987 Zuschauern ausverkauft war, bedeutete schon vor dem Anpfiff den ersten Sieg für die Bergischen und setzte die Serie der bisher vier ausverkauften Partien in Solingen nahtlos fort.
Wie zuletzt bei den drei 29:29-Unentschieden in Folge, sah es lange so aus, als würde es wieder eine „ganz enge Kiste“. Magdeburg mit dem hünenhaften Mittelblock und einem Michael Haaß, der auch im Angriff traf, erarbeitete sich in der ersten Hälfte ein Übergewicht, weil beim BHC zunächst nur das Austria-Duo — Kapitän Viktor Szilágyi und Rechtsaußen Richard Wöss — zuverlässig traf.
Hätte Björgvin Gustavsson im Tor gegen seinen Ex-Club nicht erneut einen Sahnetag erwischt — allein dreimal hielt er gegen den frei durchstürmenden Robert Weber — der BHC wäre wohl mit einem höheren Rückstand in die Pause gegangen.
Doch schon in den letzten Minuten der ersten Hälfte hatte sich gezeigt, wie gut die Mannschaft mit Widrigkeiten umgehen kann. Hinze hatte da viel gewechselt, um den ungünstigen Trend zu drehen.
Dass plötzlich der zuvor im Rückraum nicht überzeugende Emil Berggren für den grippegeschwächten Christian Hoße auf Linksaußen auftauchte und von dort den letzten Treffer der ersten Hälfte markierte, war nur ein Beispiel des Variantenreichtums. Alex Oelze schien nach zwei vergebenen Siebenmetern genervt, wurde von Hinze dann aber konsequent im Rückraum gebracht. Dort entlastete er den alle überragenden Viktor Szilágyi und hatte am Ende mit sicherem Händchen sieben Feldtore erzielt. Fünfmal traf er in Halbzeit zwei, als auch die frischgebackenen B-Nationalspieler Max Weiß und Christian Nippes immer stärker wurden — zu stark für tapfere Magdeburger.