BHC schaut nur auf sich
Der Tabellen-Zweite muss am Samstag nach Groß-Umstadt und befasst sich noch nicht mit einer möglichen Relegation.
Wuppertal. Drei Spieltage vor Saisonende könnten die Zweitliga-Handballer des Bergischen HC am Samstag mit einem Sieg beim Tabellenvorletzten TV Groß-Umstadt zumindest Relegationsplatz zwei in der Süd-Staffel bereits festzurren (Anwurf 19 Uhr). Ob es gegen die derzeit um einen Punkt und 18 Tore enteilten Hüttenberger (spielen am Samstag beim Tabellenzehnten Aue) vielleicht noch zu Platz eins und damit für den direkten Aufstieg reichen könnte, dürfte sich aber wohl erst am letzten Spieltag entscheiden.
„Wir beschäftigen uns nur mit dem, was wir beeinflussen können. Unser Ziel sind drei Siege gegen Groß-Umstadt, Bietigheim und Aue. Wenn das zum direkten Aufstieg reichen sollte, ist uns das natürlich am liebsten, aber wenn wir die Relegation spielen müssen, werden wir auch gut vorbereitet sein“, versichert Manager Stefan Adam. Einen intensiven Blick auf den derzeitigen Nord-Zweiten, GWD Minden, habe man noch nicht geworfen. Da alle Liga-Spiele aufgezeichnet werden und alle Teams Zugriff auf das Material haben, sähe Adam darin aber kein Problem.
Auch ein Daumendrücken für den DHC Rheinland gebe es nicht. Die Dormagener, die im Insolvenzverfahren stecken, spielen die aktuelle Saison durchaus mit Erfolg zu Ende. Sie haben Friesenheim auf einen Abstiegsplatz verdrängt und sich selbst auf Platz 16 vorgeschoben. Sollte es so bleiben, würde es in diesem Jahr keine zweite Relegationsrunde mit dem Duell des Erstliga-16. gegen den Sieger der Auseinandersetzung zwischen den beiden Zweiten aus den Zweitliga-Staffeln geben, denn Dormagen wird die 1. Liga auf jeden Fall verlassen. Das hieße, für den BHC wäre die Saison in jedem Fall spätestens nach dem 4./5. Juni beendet. Ein möglicherweise zweiwöchiges Nachsitzen gäbe es nicht.
„Das geht uns momentan aber nichts an, abgesehen davon, dass ich es sportlich diskussionswürdig finde, dass ein insolventer Club anderen die Chance auf den Ligaverbleib verbauen kann“, kommentiert das Adam. Jetzt gelte es, die volle Konzentration auf Groß-Umstadt zu lenken. Sechs Spiele hintereinander haben die Odenwälder verloren und sich längst damit abgefunden, in die 3. Liga zurückzugehen. Den letzten Sieg gab es Mitte März mit einem 29:21 gegen Rheinhausen — das gleiche Ergebnis übrigens, mit dem der BHC am Samstag die Oberhausener besiegte. TV-Teammanager Michael Blechschmitt hat das Spiel gegen die Bergischen dennoch zu einem kleinen Saisonhöhepunkt gekürt, bei dem man dem heimischen Publikum etwas bieten und eine Überraschung versuchen wolle.
Der BHC hofft, Linksaußen Christian Hoße wieder einsetzen zu können. Nach seiner Knöchelverletzung soll er spätestens am Freitag wieder ins Training einsteigen. Ob Kreisläufer Henning Quade erstmals nach seiner Adduktorenverletzung wieder eingesetzt werden kann, ist fraglich.
Einer, der ganz heiß auf die letzten Saisonspiele ist, ist Runar Karason. Der Halbrechte, der nur in der 1. Liga, bei den dann größeren finanziellen Möglichkeiten des BHC, eine Chance auf Verlängerung seines Vertrags hätte, fühlt sich beim BHC sehr wohl und würde gerne bleiben. Mögliche Gespräche mit anderen Clubs stelle er in der Saisonendphase deshalb zurück.