BHC scheitert am Aluminium und gibt Punkte aus der Hand

Bei der 23:24-Niederlage in Großwallstadt führten die Bergischen bis zur 55. Minute mit zwei Toren.

Wuppertal. Mit 23:24 (11:12) verlor Handball-Bundesligist Bergischer HC am Mittwochabend die Partie beim TV Großwallstadt und verpasste es damit, dem bisherigen Tabellen-13. auf die Pelle zu rücken. Dabei hätte der BHC, der nun vorübergehend auf einen Abstiegsplatz abgerutscht ist, genauso gut gewinnen können.

Es war ein Spiel, das auf eher schwachem Niveau stattfand. Vor allem in der ersten Halbzeit, in die die Gäste nur schleppend hineinfanden. Doch die Bergischen fingen sich, auch weil in der Deckung einige Ballgewinne gelangen.

Trainer HaDeSchmitz hatte sich entschieden, Neuzugang Carlos Prieto von Beginn an zu bringen. Und der 2,03 Meter-Mann lieferte im Deckungszentrum ein ansprechendes Debüt, fing einen Pass an den Kreis ab und provozierte ein Stürmerfoul. Insgesamt standen die Bergischen in der Abwehr allerdings zu defensiv gegen die Hausherren. Die versuchten es immer wieder über den Kreis.

Zu oft ließen sich die BHC-Verteidiger dadurch düpieren, ebenso wie durch billige Körpertäuschungen der Angreifer. Gut, dass sich Schlussmann Mario Huhnstock gegen Ende des ersten Durchgangs steigerte.

Nach dem Wechsel wurde das Niveau nicht besser. Als Prieto und Reinarz binnen weniger Sekunden jeweils eine Zeitstrafen kassierten, bot sich den Großwallstädtern die Chance, sich abzusetzen. Doch erst parierte Huhnstock einen Siebenmeter vom bis dahin so sicheren Michael Spatz, und danach standen sich die Hausherren mit technischen Fehlern selbst im Weg.

Der BHC überstand die kritische Phase unbeschadet, und als Rechtsaußen Richard Wöss den BHC ein paar Minuten später mit 18:17 in Führung brachte, da wackelte der Altmeister, der das Spiel als Finale proklamiert hatte und gewinnen musste, um nicht noch stärker in den Abstiegsstrudel zu geraten.

Über eine aggressivere Deckung kämpften sich die Großwallstädter zurück. Unfreiwillige Unterstützung bekamen sie von BHC-Shooter Fabian Böhm, der sich erst einen kapitalen Fehlpass leistete und kurz danach ein Werbetransparent zwei Meter über dem Tor aus der Verankerung schoss.

Doch eben jener Fabian Böhm war es dann auch, der den BHC mit einem Treffer und einem herausgeholten Siebenmeter wieder in die Spur brachte. Ein sensationeller Kempatrick von Wöss auf Reinarz, der erstmals wieder spielen konnte, brachte den BHC 21:20 in Front. Pekeler sorgte dann per Gegenstoß sogar für das 22:20. Fünf Minuten vor Ende schien der BHC auf der Siegerstraße, doch dann waren es drei Pfostentreffer, die dem Spiel eine letzte Wendung gaben.

Erst knallte Böhm frei durch beim 23:22 den Ball ans Aluminium. Gegenstoß Ausgleich. Dann schaffte Wöss das Kunststück, das Spielgerät erst an den kurzen Innenpfosten zu werfen, von wo es hinter Schlussmann Galia zum langen Pfosten segelte und von dort zurück ins Feld. Großwallstadts Max Holst war es dann, der das 24:23 erzielte. Danach retteten die Mainfranken das Ergebnis clever über die Zeit und ließen keinen echten Torwurf mehr zu.