BHC scheitert an „grüner Wand“

Mit 21:25 unterliegen die Bergischen in der ausverkauften Uni-Halle dem abwehrstarken Primus Emsdetten.

Wuppertal. Die Kräfteverhältnisse an der Spitze der 2. Handball-Bundesliga sind seit Samstag geklärt. Zumindest vorerst. Durch einen aufgrund der Schlussphase verdienten 25:21 (11:11)-Erfolg im Topspiel beim Bergischen HC hat sich der TV Emsdetten mit sechs Punkten Vorsprung auf Platz eins festgesetzt.

Die Bergischen halten Platz zwei und profitierten davon, dass die Verfolger erneut Federn ließen. Bittenfeld, Nordhorn, Bietigheim und Hüttenberg blieben den Beweis schuldig, dass sie von hinten Druck auf den BHC ausüben können. Nur Eisenach gewann und lauert nun zwei Punkte hinter den Löwen.

In der mit 3000 Zuschauern ausverkauften Uni-Halle hatten die Hausherren in der ersten Halbzeit Vorteile. Alexander Oelze und Michael Hegemann agierten entschlossen aus dem Rückraum, und am Kreis lieferte Max Weiß eine überragende Partie ab. Er wirkt nach seiner Verletzung inzwischen wieder topfit.

Trotz knallharter Beschattung der besten Abwehr der Liga traf er bis zur Pause dreimal und holte zudem noch zwei Siebenmeter heraus. Für mehr als einen Zwei-Tore-Vorsprung reichte es aber nie für den BHC, und das, obwohl die eigene Abwehr sehr gut stand und Schlussmann Jan Stochl noch einige hochkarätige Emsdettener Chancen zunichte machte.

Es war ein Duell der Abwehrreihen, und da sind die Münsterländer nun mal das Nonplusultra der Liga. Auch ein Grund, warum BHC-Spielmacher Viktor Szilágyi über 60 Minuten fast nur als Vorbereiter glänzen konnte, aber ansonsten in seiner persönlichen Statistik sieben Fehlversuche, beziehungsweise Ballverluste einem einzigen Treffer gegenüberstehen hatte.

Nach dem Wechsel bauten Michael Hegemann und Emil Berggren den Vorsprung noch einmal auf zwei Treffer (13:11) aus, doch danach übernahmen langsam aber sicher die Gäste das Kommando. Von 500 mitgereisten Fans wurden sie dabei leidenschaftlich unterstützt.

Mit „der grünen Wand“ im Rücken spielte der Tabellenführer auch mit einer unglaublichen Portion Frechheit. Jeffrey Boomhouwer düpierte Stochl vom Siebenmeterpunkt mit einer Bogenlampe, ebenso wie Rechtsaußen Ernir Arnarson. Beim BHC war es vor allem Berggren, der die Hoffnungen am Leben erhielt.

Der Schwede, der schon vor der Pause zweimal getroffen hatte, legte im zweiten Durchgang noch vier Tore nach, holte außerdem eine Zeitstrafe gegen Emsdettens überragenden Abwehrchef Patrick Kvalvik heraus. Als Berggren dann aber Pech hatte und den Ball nur an den Innenpfosten knallte, nutzten die Gäste das zum vorentscheidenden 23:20.

Die in der Schlussphase eingewechselten Richard Wöss, Kristian Nippes (Treffer zum 21:23) und Keeper Mario Huhnstock (vier Paraden in elf Minuten) gaben noch einige Impulse, doch Fehlwürfe von Hoße (Innenpfosten), Nippes (vorbei), Wöss und Weiß erstickten das letzte Aufbäumen.