BHC-Serie reißt gegen Erlangen

Der Tabellenführer leistet sich zu viele Fehlwürfe und verliert gegen die starken Gäste verdient mit 24:28.

Wuppertal. Als draußen vor der Uni-Halle die ersten Schneeflocken des Winters zu Boden rieselten, ging in der Halle der Favorit auf die Bretter. Nach elf Siegen in Folge kassierten die Handballer des Bergischen HC am Samstagabend die erste Niederlage.

„Je länger eine Siegesserie andauert, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie endet“, kommentierte BHC-Spielmacher Viktor Szilágyi nüchtern die 24:28-Pleite gegen den HC Erlangen.

Da mag der österreichische Nationalspieler zwar irgendwie recht haben, doch mit der Deutlichkeit der Niederlage hätte vor der Partie wohl niemand gerechnet. Schließlich empfing hier der souveräne Spitzenreiter lediglich den Tabellenelften — ein Team, das zwar mit der Empfehlung von 8:2-Punkten in Serie anreiste, aber dennoch elf Zähler hinter dem BHC rangierten.

Doch die Erlanger präsentierten sich wie eine absolute Top-Mannschaft, wirkten von der ersten Sekunde an fest entschlossen, etwas Zählbares mit auf die Heimreise zu nehmen. Und sie ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, als sie nach sechs Minuten mit 1:3 in Rückstand lagen.

Gestützt auf ihre hervorragende Deckung und mit einem exzellent aufgelegten Schlussmann Andreas Bayerschmidt dahinter, nahmen die Gäste auch zwei frühzeitige Zeitstrafen gelassen. Mehr Kapital als eine 7:5-Führung konnte der BHC aus einer recht guten Anfangsphase nicht schlagen. Doch mit zunehmender Spielzeit wirkte der Spitzenreiter ein bisschen ratlos gegen den fränkischen Abwehrbeton.

Und auf der anderen Seite stand die Defensive der Hausherren nicht so stark wie gewohnt. Vor allem auf der linken Abwehrseite, wo normalerweise Emil Berggren und Michael Hegemann für Ordnung sorgen, taten sich immer wieder Lücken auf. Und die nutzte vor allem Hannes Münch, der im ersten Durchgang sechs der elf Erlanger Treffer erzielte, wobei der Rückraumspieler aber auch mehrfach vom Kreis erfolgreich war.

Beim BHC trafen dagegen in den 14 Minuten vor der Halbzeit, als die Gäste langsam Oberwasser bekamen, lediglich Richard Wöss und Jiri Vitek. Doch nach hoffnungsvollem Beginn war Letzterer danach auch für drei Ballverluste verantwortlich.

Ein starker Mario Huhnstock hielt den Bergischen im ersten Durchgang noch den Rücken frei, doch in der zweiten Halbzeit bekam der BHC-Keeper nicht mehr viel zu fassen. Und weil im Angriff Szilágyi, Richard Wöss, Alexander Oelze und Co mehrere Großchancen liegenließen, setzten sich die Erlanger Tor um Tor ab.

Beim 16:22 (50.) griff BHC-Trainer Sebastian Hinze zum letzten Strohhalm, brachte den angeschlagenen Jan Stochl für Huhnstock, doch da war die Partie eigentlich schon so gut wie verloren. Der Versuch, in Angriff und Abwehr mit risikoreicherer Spielweise doch noch für die Wende zu sorgen, ging nach hinten los. Die sehr effektiven Erlanger machten endgültig alles klar und entführten verdientermaßen die Punkte aus Wuppertal.