BHC fertigt Vikings vor Rekordkulisse ab
Handball-Asse besiegen den Nachbarn im letzten Heimspiel des Jahres klar mit 34:28 (19:11).
Einen besseren Jahresabschluss in der Heimat hätte man sich beim Bergischen HC kaum vorstellen können. 2677 Zuschauer in der Uni-Halle - der bisher mit Abstand beste Saisonbesuch - erlebten am Samstag, wie der souveräne Tabellenführer der zweiten Handball-Bundesliga Aufsteiger und Nachbar HC Rhein Vikings klar mit 34:28 (19:11) in die Schranken verwies. Vor den abschließenden beiden Auswärtsspielen des Jahres 2017 in Coburg und Dresden bauten sie ihre Bilanz damit auf 34:2-Punkte aus. Die Wintermeisterschaft war ihnen zuvor bereits nicht mehr zu nehmen gewesen. In den stimmungsvollen Rahmen passte auch die Verabschiedung von Viktor Szilágyi, der den BHC in den vergangenen fünfeinhalb Jahren lange als Spielerpersönlichkeit geprägt hatte und im Januar als Sportdirektor beim großen THW Kiel beginnt.
„Ich freue mich noch auf die letzten Auswärtsspiele und bin sicher, dass wir uns im kommenden Jahr in der ersten Liga wiedersehen“, sagte die österreichische Handball-Ikone, die seit Saisonbeginn beim BHC nur noch als Sportlicher Leiter wirkt.
An seinen Aufstiegsambitionen ließ der BHC auch gegen die Rhein Vikings keinen Zweifel, überrannte den mit einer Bilanz von 13:5-Punkten ausgestatteten Aufsteiger im Verlaufe der ersten Hälfte regelrecht.
„Uns hat natürlich Miladin Kozlina im Innenblock gefehlt, deshalb mussten wir uns etwas anderes überlegen“, begründete Ex-Löwe Christian Hoße - jetzt bei den Vikings bester Torschütze und sicherer Siebenmeter -Vollstrecker — die Deckungsformation mit zwei vorgezogenen Spielern. Das klappte bis zum 10:9 recht ordentlich, auch weil mit Brian Gipperich und Nils Artmann zwei weitere Ex-Löwen bei den Rhein Vikings sehr energisch begannen.
Spätestens nach 20 Minuten hatte sich der BHC aber auf die unerwartet forsch angreifenden Gäste eingestellt, setzte sich die hohe Angriffsqualität, die die Löwen von Beginn an zeigten, durch. Bei unglaublichen 86 Prozent lag die Trefferquote im ersten Durchgang. Ob durch blitzschnelle Gegenstöße über Arnor Gunnarsson und Milan Kotrc, Rückraumkracher von Fabian Gutbrod und Linus Arnesson oder intelligente Kreisanspiele auf den starken Max Darj — ein Tor war schöner als das andere. 19 waren es bereits zur Halbzeit, dabei hatte der Gast zuletzt im Schnitt in 60 Minuten kaum mehr als 20 kassiert.
Es wurde eine Lehrstunde, auch weil der BHC nach dem Wechsel die Überzahlvariante, die die Gäste nun wählten, viel besser beantwortete als vor zwei Wochen bei der bisher einzigen Saisonniederlage gegen Lübeck. Die Schüsse ins vom Vikings-Torwart verlassenen leere Tor hoben die ohnehin schon tolle Stimmung. So mancher Besucher, der nicht so oft Handball ist, fragte sich beim 27:16, das BHC-Torwart Christopher Rudeck über das gesamte Feld hinweg erzielte: „Darf man das?“ Darf man natürlich!
Etwas schade, dass der BHC danach einen Gang zurückschaltete und vor allem in der Deckung die Linie verlor. Letztlich sorgte das aber nur für eine Ergebniskosmetik der Gäste und änderte nichts daran, dass es ein perfekter Jahresabschied aus der Uni-Halle war. Das fand auch der überwältigte Viktor Szilágyi.