Handball-Bundesliga BHC will an Kiel-Leistung anknüpfen

Handball-Bundesligist ist Donnerstag beim starken Tabellensiebten Leipzig gefordert.

Trotz der jüngsten Niederlage gegen Kiel hatte es für die BHC-Bank und die Zuschauer in der Uni-Halle im Spiel gegen den Top-Klub viel zu jubeln gegeben. An diese Leistung will der BHC in Leipzig anknüpfen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Ist das in der Bundesliga in der vergangenen Saison so gelungene Erfolgskonzept des Bergischen HC entschüsselt? Nach sechs Runden der neuen Spielzeit und 5:7-Punkten ist es sicher sehr früh, diese Frage zu stellen. Vor der schweren Auswärtsaufgabe beim SC DHFK Leipzig, wo die Löwen am Donnerstag um 19 Uhr antreten müssen, ist aber eines bereits klar. Immer mehr Mannschaften in der Bundesliga setzen vor allem auf Abwehr und Gegenstoß, was den BHC so stark gemacht hat.

„In der vergangenen Saison waren es vielleicht drei Teams, die das konsequent gespielt haben, jetzt sind es zehn“, sagt BHC-Trainer Sebastian Hinze und zählt auch den nächsten Gegner DHFK Leipzig dazu. Hinze ist stetig auf der Suche nach neuen Ideen. „So etwas während einer Saison auszuprobieren, ist aber schwierig“, sagt er. Zumal es bei den häufigen Donnerstagsspielen kaum Gelegenheit gibt, sich neben der direkten Vorbereitung auf den Gegner anderen Inhalten zu widmen.

Nach dem 29:34 gegen starke Kieler am vergangenen Donnerstag beispielsweise gab es am nächsten Tag wie üblich Athletiktraining, am Samstag Spielersatztraining und am Sonntag gab Hinze seinen Spielern den üblichen freien Tag pro Woche, den sie gern nutzten. Rechtsaußen Arnor Gunnarsson etwa, der in Haan wohnt, zum Besuch der Haaner Kirmes mit seiner Tochter. „Montag war dann unsere erste reguläre Halleneinheit“,  zählt Hinze auf. Wenig Zeit also, um die Mannschaft auf Leipzig einzustellen, zumal man schon am Mittwoch nach dem Frühtraining gen Osten aufbricht.

„Wir müssen es auf jeden Fall besser machen als bei den jüngsten beiden Auswärtsspielen“, beantwortet  Hinze die Frage, was nötig sei, um in Leipzig zu punkten und erntet ein Nicken von Gunnarsson. Beim 24:30 gegen die Rhein-Neckar Löwen hatte man einen starken Beginn nach der Pause leicht verspielt. „In Hannover haben wir offensiv gar keine Lösungen gefunden“, sagt Gunnarsson. Das war dann gegen Kiel viel besser. „Daran müssen wir anknüpfen“, sagt Hinze und relativiert auch die Fehler der zweiten Hälfte. „Kiel hat es einfach auch gut gemacht und hat eine sehr starke Mannschaft.“ Das wurde noch durch den Kieler 37:31-Sieg in Veszprem in der Champions-League nur 46 Stunden nach dem 34:29 in Wuppertal unterstrichen.

Also, wie stark ist der BHC, wenn alles passt? Darauf könnte es in Leipzig eine Antwort geben. Nach einer etwas schwächeren Vorsaison hat sich die Mannschaft, die der  aktuelle Bundestrainer Christian Prokoph ab 2015 in der ersten Liga etabliert hatte,  in dieser wieder von ihrer guten Seite gezeigt, ist mit 8:4 Punkten aktuell Siebter und hat bisher alle drei Heimspiele gewonnen (24:23 gegen Berlin, 31:28 gegen Stuttgart) und  26:25 gegen Göppingen). Mit Marco Maric, der aus Kielce kam, habe die Leipziger ihren ohnehin guten Rückraum vor der Saison noch weiter verstärkt, wie BHC-Trainer Hinze findet.

Hinze kann unterdessen wieder auf Kreisläufer Leos Petrovsky zurückgreifen, der nach überstandenem Infekt seit Montag wieder mittrainiert. Ein Fragezeichen steht noch hinter Rechtsaußen Yannik Fraatz (Infekt). Ansonsten sind bis auf die Langzeitverletzten Maciej Majdzinski (ist wieder im Mannschaftstraining) und daniel Fontaine alle Mann an Bord.