Ex-BHC-Chef Adam ist jetzt Aufbauhelfer beim Gegner Erlangen
Ex-BHC-Manager zieht jetzt beim heutigen Gegner Erlangen die Fäden.
Wuppertal/Erlangen. „Ein hochinteressantes Umfeld, ein hochinteressantes Projekt!“ Ähnlich hat Stefan Adam (41) früher seinen ehemaligen Klub Bergischer HC beschrieben. Jetzt sagt der Handball-Manager diesen Satz über seinen neuen Arbeitgeber HC Erlangen, der heute Abend um 19 Uhr den BHC zum Erstliga-Duell empfängt. Und auch einen anderen Satz aus seiner früheren Zeit würde Adam wohl unterschreiben: „Gekommen, um zu bleiben.“ Denn auch wenn die Erlanger bescheiden in ihre erste Erstliga-Saison starten, so sind die mittelfristigen Erwartungen und Ambitionen offensichtlich.
Die Region ist handballbegeistert und nach 26 Jahren ohne Bundesligahandball heiß darauf, sich wieder regelmäßig mit den ganz Großen der Branche zu messen. Auch die wirtschaftlichen Bedingungen sind vielversprechend. Angefeuert vom sportlichen Erfolg musste Adam keine sonderlich dicken Bretter bohren, damit die HCE-Sponsoren ihr Engagement aufstockten und neue hinzugewonnen werden konnten. An der Spitze Brose. Früher gewichtigster BHC-Partner und jetzt beim HCE auf der Brust und dick im Geschäft, was im Bergischen nicht gerade amüsiert beobachtet wird. Der Erlanger Etat wird mit 2,5 Millionen Euro geringfügig höher angegeben als der des BHC.
Was der Aufsteiger allerdings nicht hat, ist eine erstligataugliche Halle. Deshalb wird er 14 von 18 Heimspielen — auch das heutige — in der Arena Nürnberg austragen. Anstelle von 1500 Plätzen im Hexenkessel der Hirsemann-Halle können die Mittelfranken vor bis zu 8000 Zuschauern im 20 Kilometer entfernten Nürnberg auflaufen.
Am Mittwoch war die Mannschaft erstmals in der Arena. Allerdings nur zum Gucken. Denn die Multifunktions-Halle ist durch Konzerte und vor allem den Eishockey-Bundesligisten Nürnberg Ice Tigers engmaschig belegt. Erst in der Nacht zu heute wurde die Eisfläche durch das Handballspielfeld ersetzt. Und ob die Erlanger in der Arena gegen den BHC echte Heimspielstimmung auf die Beine stellen können, bleibt abzuwarten. Adam rechnet wegen Ferienzeit nur mit 2000 bis 3000 Zuschauern. Auch der bisherige Saisonverlauf mit drei klaren Niederlagen gegen N-Lübbecke, Magdeburg und die Rhein-Neckar-Löwen rührte nicht gerade die Werbetrommel in eigener Sache.